KonzertMusik

Leningrad Cowboys – Buena Vodka Social Club (Konzert)

„Your mom busted in and said „WHAT’S THAT NOISE!?“

Aww, mom you’re just jealous, it’s the Leningrad Cowboys!“
Die schlechteste Rockband der Welt gab nach 10 Jahren Veröffentlichungspause Hamburg mit dem ‚Buena Vodka Social Club‘, ihrem 2011er-Album, die Ehre und wer bei der Musik der perfekt frisierten Finnen still stehen bleiben kann muss taub oder bereits tot sein.

Zunächst einmal hatte man uns aber, wie immer im Winter, eine gute Viertelstunde auf den Stufen hinauf zur Markthalle, in der eisigen Zugluft stehen lassen. Manche Dinge ändern sich eben nie. Bemerkenswert war das sich die große Mehrheit der Angereisten bereits in einem gesetzteren Alter befand, sprich, wir fielen nicht weiter auf.
Um 20:15 Uhr betraten dann die 12 Finnen die Bühne und rockten mit ‚Back In The USSR‘ standesgemäß los. Kleidungstechnisch gab die Band mit ihrer Mischung aus Militäruniform und mexikanischer Tracht ein eindrucksvolles Bild ab. Ich habe nie zuvor so viele Menschen gleichzeitig auf der Markthallenbühne wirbeln sehen. Wenn man dazu bedenkt, das die Akteure durch die Frisuren und das ausufernde Schuhwerk zusätzlich Platz benötigten grenzte es fast an ein Wunder das niemand stolperte oder sich in seinem Nebenmitspieler verfing. Aber die Band ist ja nun auch schon viele Jahre unterwegs und dementsprechend geübt. Dargeboten wurde ein bunter Mix aus Coverversionen im typischen eigenen Stil, sowie eine Auswahl der Songs vom bereits erwähnten Album. Letztere wurden interessiert angenommen, die wirklichen Bringer waren aber die Stücke aus der Feder der Doors, Beatles, Steppenwolf, Beastie Boys, Johnny Cash, oder Kim Wilde, um nur einige zu nennen. Der besondere Stilmix aus Rock und russischen Volkslied verbreitete eine fröhliche, wodkagetränkte Stimmung, die den gesamten Saal zum Beben brachte. Durch den Einsatz der Bläser erinnerten einige Stücke sehr an die der Blues Brothers, was für mich einen zusätzlichen Pluspunkt darstellte. Die Finnen lieben und leben ihre skurrilen Ruf und kommen wohl gerade deshalb so sympathisch rüber. Besonders komisch waren die Auftritte des etwas kompakteren Sängers als Elvis oder als Rock Lobster. Dazu gehört Mut.
Auch für Herzschmerz war gesorgt: Mit Tom Jones ‚Delilah‘ schaltete man einen Gang runter, ohne das wir natürlich auf das Mitgröhlen des Refrains verzichteten. Mary Hopkins ‚Those Were The Days‘ ist spätestens seit der Interpretation der Hermes House Band einer der Partyhits schlechthin und bildete den perfekten Abschluss des Hauptkonzertes.
Nach massiven Einforderns nach Rückkehr wurde dann noch einmal nach einen Drumsolo aus dem Traktor mit ‚Born To Be Wild‘ richtig fett aufgedreht. Den Abschluss bildete ein Klassiker der Band. ‚Kasakka‘ mobilisierte noch einmal alle umliegenden Stimmbänder und nach guten 90 Minuten ging ein Konzert zu Ende, das wieder einmal bewies, das nicht die musikalische Perfektion für die Stimmung verantwortlich ist, sondern in erster Linie die Authenzität und das Zusammenspiel der Künstler mit dem Publikum.
Deshalb schließe ich hier mit den Worten der Band: ‚Vielen Danke !‘

Übrigens durfte man sich, wen man wollte, nach dem Gig noch mit den Bandmitglieder am Merchandising-Stand fotografieren lassen. Echt nett, diese Finnen. Darauf einen Wodka- Prost!

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