Album-RezensionMusik

The Kills – No Wow

Das aus Jamie Hince und Alison Mosshart bestehende Duo stammt aus London (Jamie) und Vero Beach,USA (Alison). Die beiden haben sich in England zusammengetan, nachdem sie für einige Zeit Tapes über den Atlantik geschickt haben. Zusammen wurde dann losgeschrammelt, was die billigen Gitarren hergaben. 2002 erschien ihre erste EP ‚Black Rooster‘. Es setzt ein Hype um die beiden ein; The Kills werden als „das neue Ding“ in Sachen Minimal-Punkrock gehandelt. 2003 erscheint ‚Keep on your meanside‘ des Duos. Die Musik auf diesem Album könnte man gut als Blues-Punk bezeichnen.

Da ich auf The Kills erst vor ca. sechs Monaten gestoßen bin, kommt für mich die Veröffentlichung von ‚No Wow‘ zu einem Zeitpunkt, zu dem ich noch häufig die Songs von ‚Keep on your meanside‘ in meinem Player habe. Aber im Falle dieser Band bin ich über eine gefühlte Veröffentlichungszeit von einem halben Jahr alles andere als böse.
Auf ‚No Wow‘ präsentiert sich das englisch-amerikanische Duo erneut so unkonventionell punkig und rockig, das der Finger zwangsläufig auf die Repeat-Taste drücken muß. Dabei heißt unkonventionell nicht schrammelig und anstrengend (jedenfalls nicht mehr als sonst), sondern einfach cool und innovativ. Das es immer wieder Bands schaffen, mit einfachsten Mitteln geniale Musik zu machen, zeigen The Kills erneut mit dieser Scheibe. Dabei klingt ‚No Wow‘ zunächst einmal weniger zerstörerisch als der Vorgänger. Sehr auffällig ist der, wenn auch minmalistischer Einsatz von Rhythmusgeräten, was die Stücke straigther und rockiger erscheinen läßt (‚Love is a Deserter‘). Die Singleauskopplung ‚The Good Ones‘ kommt sogar mit einem Rhumba-Rythmus daher und ergießt sich durch Alisons Gesang und der Garagenpunkgitarre in einen erstklassigen Minimal-Ohrwurmrocksong. Ansonsten sind Händeklatschen als Grundgerüst (‚At The Back Of The Shell‘) und konventionelles Schlagzeug (‚Rodeo Town‘) mit von der Partie. Und überhaupt ‚Rodeo Town‘: Mit diesem Stück zeigen The Kills auch, das sie vor beinahe popähnlichen Refrains nicht zurückschrecken. Dieser Song ist einer der melodischsten der Band bisher und klingt herrlich melancholisch. Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist natürlich die einmalige Stimme Alisons. Diese sehnsüchtige und verruchte Coolness ist unbeschreiblich schön. Diese Frau kann wütend und tragisch klingen und niemand würde auf die Idee kommen, es ihr nicht zu glauben.


http://www.thekills.tv
http://www.discogs.com/Kills-No-Wow/release/529572

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