Album-RezensionMusik

Culture Kultür – Humanity

Kaboom! Culture Kultür sind zurück

Viel ist von den Spaniern nicht mehr zu erwarten. Jedenfalls nicht, wenn sie dieser Veröffentlichungszyklus in dieser Weise fortsetzt. Zwischen ‚Reborn‘ (2005) und ‚Spirit‘ (2010) lagen fünf Jahre und auf dessen Nachfolger durfte man nun sogar neun Jahre warten. Nun legt die Band, längst totgeglaubt, also ein brandneues Werk vor.
Auch an den drei Kulturbeauftragten nagt äußerlich mittlerweile etwas der Zahn der Zeit, aber die Musik klingt frisch wie eh und je.

Sie sind Future Pop-Puristen. Und so zelebrieren sie auch diesmal alle Elemente, die man mit diesem Genre verbindet. Wuchtige und stampfende Beats mit großer Melodie-Dichte und hoher Tanzbarkeit, aber auch Songs im mittleren Tempo finden sich auf ‚Humanity‘.
Für die meiste Power sorgen ‚Sleeping God‘ und ‚Refugee‘, welches trotz mehr als offensichtlicher Anleihen an VNV Nations ‚Arena‘ nicht als Plagiat abgestempelt werden sollte.
‚Seeds Of Violence‘ erinnert aufgrund des etwas zurückgefahrenen Soundumfangs und der Komposition sogar leicht an Wolfsheim.
‚Selector de frequencias‘ ist der einzig spanisch-sprachiger Song und wirkt erfrischend auflockernd.
Textlich bewegen sich Culture Kultür in der Themenwelt von Freundschaft, Hoffnung, (In-)Toleranz, Gewalt und Hoffnung. Und auch Natur und Esoterik kommen wie gewohnt, nicht zu kurz. Besonders auffällig kommt dies in ‚The Sun Is My Heart‘ zum Ausdruck. Ein bißchen schwulstig kommt das Thema schon rüber. Und auch wenn sich Salva Maine gesangtechnisch keine Schwächen gibt und einmal mehr mit seiner warmen und starken Stimme punktet, so schrammelt man oft gefährlich nahe am Schlager vorbei. Wenn man sich vorstellt, wie ‚Darkest Moments‘ oder ‚Keep Yourself Alive‘ mit deutschen Text klingen würden, so befände man tatsächlich gefährlich nahe der Schlagerhölle. Etwas mehr Coolness und weniger Schnulzigkeit wäre hier schön gewesen. Denn das das Trio selbst mit einfachen synthetischen Mitteln etwas zaubern können, beweisen sie mit dem Instrumentalstück ‚Door To The Past‘.

Culture Kultür zaubern mit ‚Humanity‘ erneut ein kurzweiliges und knackiges Album, das aber einen gewissen Hang zur Schmutzigkeit nicht abstreifen kann. (3/5 • 77%)

Culture Kultür

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