KurzvorstellungenMusik

Zola Jesus – Okovi

Rolle rückwärts oder Kurskorrektur? Näherte sich Nika Danilova auf dem Vorgängeralbum ‚Taiga‘ noch mit gemäßigten und rundgeschliffenen Tönen Richtung Mainstream, so kehrt sie auf diesem Album zur früheren Sperrigkeit zurück.
Das heißt aber nicht, das sich die Musik von Zola Jesus nicht weiter entwickelt hätte. Die Produktion ist viel breiter und druckvoller als bisher, die Streicher dominant und vor allem an ihrem Gesang hat die Künstlerin gearbeitet. Wo auf den älteren Scheiben ihre Stimme gerade in den höheren Oktaven immer wieder einmal wegkippte, klingt sie nun sehr souverän und kräftig. ‚Soak‘ hat mich beim ersten Hören echt umgehauen. Cooler, wummernder Rhythmus und eine bislang nicht gekannte Stimmgewalt vereinen sich mithilfe geschickter Effekte zu dem Highlight des Albums.
Die Gesamtstimmung des Albums ist als tiefschwarz zu bezeichnen. Die bass- und beatlastigen Stücke ‚Siphon‘ und ‚Remains‘ sind düstere Elektroperlen, ‚Veka‘ und ‚Wiseblood‘ bestechen durch geschickte Cold Industrial-Elemente und sind spannend.
Aber es gibt auch sehr langatmige Songs auf ‚Okovi‘. Für ’Ash To Bone’, ‚Witness‘, aber auch ‚Exhumed‘ braucht man starke Nerven. Hier überdehnt Danilova meiner Meinung nach die Erträglichkeit ihrer neu trainierte Stimme und lässt den Songs nicht genug Raum zur Entfaltung. Das Songwriting ist für mich hier zu umständlich und macht es damit zusätzlich anstrengend. Auch das Intro ‚Doma‘ und den instrumentalen Abschluss ‚Half Life‘ hätte man nicht gebraucht.
Auf ‚Okovi‘ verarbeitet die Künstlerin laut eigener Aussage Trauer und Schmerz aufgrund jüngerer persönlicher Ereignisse. Nun ist sie mit Zola Jesus bisher nicht mit guter Laune Musik aufgefallen (auch ‚Taiga‘ läuft nicht unter dem Label Unterhaltungsmusik), aber mit den Klängen auf ‚Okovi‘ sollte die Eisfläche, auf der die Soundperfektionistin wandelt, noch einmal gut einen Meter dicker geworden sein. (3/5 • 50%)

Zola Jesus
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Zola Jesus (* 11. April 1989 in Phoenix (Arizona) als Nika Roza Danilova) ist eine US-amerikanische Singer-Songwriterin und Musikproduzentin.
Karriere
Danilova nahm im Alter von 16 Jahren erste eigene Songs auf. Zwei Jahre später begann sie unter dem Namen Zola Jesus aufzutreten. Ihre in Operngesang geschulte Stimme verbindet den melancholischen Klang der Popmusik aus den 1960er-Jahren mit Elementen des heutigen Gothic Rock und Dark Wave. Sie veröffentlichte 2010 mit Stridulum II, 2011 mit Conatus, 2013 mit Versions und 2014 mit Taiga bisher vier Alben.
Quelle: Wikipedia 

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