Le Butcherettes – A Raw Youth
Sie hat es schon wieder getan! Ein knappes Jahr nach ‚Cry Is ForThe Flies‘ schiebt Teri Gender Bender das nächste Album nach. Und was soll man sagen? Hier wird erneut auf hohem Niveau gerockt.
Beste, handgemachte Rockmusik, die auf glatt gebügelte Kanten verzichtet. Zwar war ich beim ersten Hören verdutzt, als ich die sehr gefällige erste Hälfte von ‚My Mallely‘ oder auch das mit Bläsern bestückte ‚Sold Less Than Gold‘ vernahm. Wird das hier irgendwie poppig? Aber nein, Bender hat alles im Griff und lässt diese, wie auch die anderen Stücke ins rockige münden. Auf dem Album dominieren einmal mehr Kraft, Krach und Rotzigkeit. ‚They Fuck You Over‘ und ‚Shave The Pride‘ sind Musterbeispiele für die Eingängigkeit und die ungestüme Wucht des Albums. ‚Reason To Die Young‘ und ‚Stab My Back‘ pusten den Hörer unglaublich tolle Refrains um die Ohren und sind, wie auch ‚Witchless C Spot‘ sehr intensiv.
Auf den Besuch vom alten Faltensack Iggy Pop und seinem Gebrummel auf ‚La Ulva‘ kann ich gerne verzichten, handelt es sich hierbei doch klar um das schlechteste und damit überflüssigstes Stück des Albums.
John Frusciante zupft dagegen virtuos die Seiten bei ‚My Half‘, auch wenn dies nicht zu den Überfliegern gehört. Mir ist es auf die Länge gesehen zu schrammelig.
Teri Gender Bender gibt stimmlich wieder alles und schreit, kreischt und krakeelt sich in Höchstform durch die Stücke. Diese Frau ist einfach hippelig. Wenn sie in Interviews spricht, bewegt sich der ganze Körper und ihre Gestik und Mimik sind ausdrucksstark bis an die Grenze zur Karikatur.
Mit Chris Common und Jamie Aaron hat Bender zudem eine perfekte Combo zusammengeschweißt.
Entstanden ist eine Symbiose aus klassischen Rockelementen mit viel Punk und noch mehr Kraft.
Le Butcherettes – A Raw Youth (2015)
http://www.lebutcherettes.net
https://twitter.com/lebutcherettes
Podcast: Ausführliches Interview mit der Band bei Protonic Reversal Ep068.