KonzertMusik

Apoptygma Berzerk – 05.02.2009 @ Markthalle HH

Anlässlich der Tour zum Album Rocket Science verschlägt es die Band um Mastermind Stephan Groth in die Hamburger Markthalle.
Die Vorgruppe ‘The Anix’ betritt pünktlich um 21.00 Uhr die Bühne. Zu sehen sind vier junge Männer aus L.A., deren Musik und Erscheinungsbild eines gemeinsam haben: Gepflegte Langeweile. Abgehakt.

Ebenso pünktlich betreten Apoptygma mit dem Opener des aktuellen Albums  ‘Weight Of The World’ die Bühne und zeitgleich beginnt die Halle zu kochen. Das gleich nachgeschobene ‘Asleep Or Awake?’ hält aufgrund seines Powerrefrains ebenfalls die Stimmung aufrecht und die Band bestätigt sich damit, das die Songs von ‘Rocket Science’ bei den Fans sehr gut ankommen. Diese wiederum bescheinigen durch Mitsingen, das sie ihre Hausaufgaben gemacht, und die neuen Stücke brav vorgehört haben. Als dann aber ‘Eclipse’ vom 2000er Album ‘Welcome To Earth’ kommt, gibt es kein Halten mehr. Groth bezieht das Publikum mit in den Refrain ein, und die Stimmund ist bereits jetzt am Siedepunkt.
Der Sound ist sehr druckvoll, aber im Vergleich zur Vorband auch sehr klar und sauber. Das Bühnenbild besteht aus sechs großen LED-Wänden, von denen jede ungefähr 1200 mehrfarbige LED’s trägt und auf die verschiedene Symbole, Bilder und Animation dargestellt werden. Durch diese grobe Auflösung bekommt die Darstellung ein wenig 80er-Flair, läßt aber im Gegensatz zu Videoleinwänden mehr Raum für eigenen Assoziationen. Einziger Wehrmutstropfen dabei: Durch dieses helle Hintergrundlicht ist an vernünftige Fotos mit einer Durchschnittskamera nicht zu denken.
Bei ‘Kathy’s Song’ darf der Drummer auch mal an die Gitarre. Die Songauswahl ist sehr gelungen. Von ‘You And Me Against The World’ gibt es beispielsweise  ‘Lost in Translation’ und ‘Mercy Kill’ und ‘In This Together’. Die Band hat ja auch wahrlich genug Auswahl an Ohrwürmern und doch wundert es mich ein wenig, das ‘Unicorn’ heute Abend nicht gespielt wird. Dafür umso überraschender, das mit ‘Bizarre Love Triangle’ von ‘Sonic Diary’ zum Einsatz kommt. Die Live-Umsetzung ist diesmal wieder etwas weniger gitarrenlastig als noch auf der vorigen Tour und das kommt den vorrangig mit elektronischen Gimmicks gespickten Songs sehr zugute. Zusammen mit ‘Butterfly Defect’ sorgen die Norweger dafür, das wieder etwas Entspannung hereinkommt und gibt der Band und dem Publikum Gelegenheit zum Verschnaufen. Nach ca. 1 1/2 Stunden verschwinden die vier dann zum ersten Mal, kehren allerdings nach sehr kurzer Zeit zurück um mit ‘Starsign’ und ‘You Keep Me From Breaking Apart’ noch einmal gehörig nachzulegen. In der zweiten Zugabe gibt es dann mit ‘Non-Stop Violence’ noch einmal einen richtigen Oldie zu hören, bevor das Konzert nach fast genau zwei Stunden mit einem schön langen ‘Mourn’ (die Band spielt ohne Groth weiter, der irgendwann während des Stückes die Bühne verläßt) zu Ende.
Knappe 120 Minuten haben die symphatischen Norweger alles gegeben und dafür sind wir dankbar und glücklich.

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