Album-RezensionMusik

Ready Fire Aim – This Changes Nothing

Über die englische Band ist bisher noch nicht sehr viel im Internet geschrieben worden. Daher muss man sich zunächst auf die Eigendarstellung der hauseigenen MySpace-Seite verlassen.
Danach gründet das Multitalent Sage Rader mit dem DJ und Produzenten Shaun Morris das Musikprojekt ‚Ready Fire Aim‘ als weitere Ausdrucksform seiner wundersamen und pathetischen Weltvorstellung. Als Kind macht er mit dem Erlernen des Violinespiels seine ersten künstlerischen Erfahrungen, die er später erweiterte, indem er sich als Schriftsteller und Schauspieler betätigt.
Der bekennende Jean Michel Jarre-Fan Shaun ‚Stakka‘ Morris beginnt in frühen Jahren als DJ und findet schnell Gefallen daran, eigene Musik im Stile von Acid House und Hardcore Rave zu erschaffen. Als er 2002 nach New York geht veröffentlicht er mit DJ DB unter dem Namen ‚Ror-Shak‘ das Album ‚Deep‘.
Die beiden lernen sich auf einer Kunstausstellung kennen, Shaun schenkt Sage eine Kopie des ‚Ror-Shak‘-Albums und nachdem Shaun aus einem der Tracks einen kleinen Violinensketch macht, bleiben die beiden in Kontakt, und schicken sich Demos hin und her. Die Zusammenarbeit verdichtet sich, und als sich herausstellt, das Sage auch gut singen kann, kommt es zur Produktion des ersten Album ‚This Changes Nothing‘.

Man sollte sich vom Albumcover nicht abschrecken lassen. Dies ist keine Early-Years-VNV Nation-Coverband. ‚This Changes Nothing‘ ist ein warmes Synth-Album im Stile von Depeche Mode oder Mesh, wenn auch weniger fett produziert. Der Instrumenteneinsatz wirkt angenehm, weil er sich sich auf das das Wesentliche konzentriert. Man merkt den Akteuren an, das ihnen der Klang wichtig ist. Sie versuchen eine Art von Gefühl in die entsprechende Art von Klang zu verwandeln. Dies klappt fast ausnahmslos gut. Sages helle, teilweise zerbrechlich wirkende Stimme, kommt sehr natürlich herüber und wirkt absolut ernsthaftig und variabel. So klingt er bei den schnelleren Songs wie ‚Wannabe Your‘ oder ‚Laff It Up‘ klingt er groovig-rockig, bei den langsameren Nummern wie ‚Better You Than Me‘ oder ‚Beautiful Thing‘ sehr weich und verletzlich.
Besonders beim sehr gefühlvollen ‚I Would Die For You‘ lief es mir beim ersten Mal kalt den Rücken herunter, klingt er bei diesem Stück doch sehr nach dem viel zu früh verstorbenen Will Sin der schottischen ‚Shamen‘. Shaun Morris erstellt einen trockenen, grovvigen Klangteppich und scheut sich auch nicht, wenn auch etwas versteckt im Hintergrund, hin und wieder ein paar Rave-Elemente einzubauen. Einzig ‚Wannebe Your‘ fällt mit seinem kräftigen Schlagzeug und der Gitarren etwas aus dem Kontext, ist aber auch ein absoluter Kracher. Bei den übrigen Stücken, sollte man schon etwas mehr Zeit mitbringen, da diese beim ersten Hören nicht unbedingt die kompositorische Kraft ausstrahlen, die sie tatsächlich besitzen. Die Texte drehen sich größtenteils um Beziehungsgeschichten und bergen immer auch eine angenehme Portion Ironie, was sie glaubwürdiger und authentischer werden lässt.

http://www.myspace.com/readyfireaimnyc
http://www.discogs.com/Ready-Fire-Aim-This-Changes-Nothing/release/1516684

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