Ladyhawke – Wild Things

Geschickte elektronische Spielereien, eingängige Melodien und einen leichten, dunklen Unterton. Pipa Brown schuf mit ihrem alternativen Synth Pop bereits mehrere hymnenhafte Stücke, die ihr dennoch nicht zu einem großen Durchbruch verholfen haben. Wird dies nun mit ‚Wild Things’ anders?

Schwer zu sagen. Denn die Neuseeländerin hat ihren Stil etwas verändert. Man könnte sagen, die Melodien und das Songwriting sind saisonaler geworden. Sprich, man biedert sich mehr an den Zeitgeist an. Melodien, die schnell ins Hirn gehen, und leicht aufdringlich fröhlich sind. Wie ein Löffel Zucker, dessen euphorisierende Wirkung doch leider schnell nachlässt. So gesehen könnte ‚Wild Things’ einen kurzfristigen kommerziellen Erfolg erzielen. Songs, die aber länger Bestand haben könnten, wie z.B. ‚My Delerium’ vom Debüt oder ‚Cellophane’ vom grandiosen Vorgänger ‚Anxiety’ kann ich hier nicht ausmachen.

Ich hatte mir von der Scheibe mehr versprochen. Browns Gesang hat sich verändert. Gerade ihr Understatement, die Gabe mit distanzierten Gesang plötzlich groß aufzutrumpfen, finde ich hier zu selten. Die meisten Songs sind mir zu stromlinienförmig und poppig. Gute Laune auf ‚Teufel komm raus‘. Gerade der etwas dunklere Grundton und damit auch die Coolness sind ihr abhanden gekommen. ‚Let It Roll‘ oder ‚Chills‘ sind rühmliche Ausnahmen, aber mehr als maximal vier bis fünf Songs werden in meiner Playlist nicht hängen bleiben.

Pipa Brown ist eine gestandene Musikerin und hat auch schon einige persönliche Schicksalschläge gemeistert. Zu wünschen wäre ihr der Erfolg von ‚Wild Things’. Ich warte auf die nächsten Outputs. Denn ich glaube, das Ladyhawke hat noch viel zu bieten hat.

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