Album-RezensionMusik

Mesh – Automation Baby

Es ist schon erstaunlich wie viele schlechte Albumcover immer wieder an das  Licht der Öffentlichkeit gelangen. Mit dem Artwork von ‚Automation Baby‘ ist die Welt nun um ein weiteres reicher. Wer Mesh nicht kennt wird von dieser Collage, die vielleicht noch zur Werbung einer Banking Software geeignet ist, nicht auf die Scheibe neugierig gemacht werden können.
Sei’s drum, in Zeiten digitaler Downloads existieren Coverbilder ohnehin nur noch in Briefmarkengröße auf dem Handy-Display des Musikplayers.
Seit 1992 treiben sich Mark Hockings und Richard Silverthorn bereits mit wechselnden Bandkollegen im Electro und Synthpop herum und haben sich mit zahlreichen Hits einen festen Platz in der Szene erarbeitet. Früher oft mit Depeche Mode oder De/Vision verglichen haben sich die beiden Jungs aus Bristol schon längst ihren eigenen Stil erspielt. Hymnenhafte Refrains treffen auf breite Synths und werden von wuchtigen Beats unterlegt. Mesh ist eine Band zum Mitsingen und Spaß haben. Und daran ändert sich auch mit diesmal nichts. Dabei drehen sich die Texte mitnichten um Party sondern haben durchaus Tiefe und regen zum Nachdenken an. Mesh vermeiden es dabei so verkopft vorzugehen wie aktuell Depeche Mode mit deren ‚Delta Machine‘.
Bereits das vorab veröffentlichte Stück ‚Born To Lie‘ war ein echter Hinhörer und machte klar das die Mesh-Maschine wieder auf Hochtouren läuft.

Von gleichen Kaliber sind ‚Taken For Granted‘, ‚This Is The Time‘ (im typischen Mesh-Groove), oder ‚Just Leave You Alone‘. Wuchtig und eingängig versteht es die Band auch durch die Zutat frischer Klänge sich ausreichend von den bisherigen Outputs abzuheben und frisch zu klingen. Das Titelstück ‚Automation Baby‘ ist einer meiner Favoriten, ich mag die Dynamik des Songs, die hymnischen Synthies und besonders Hockings Backgroundgesang.
‚Flawless‘ durchbricht das bekannte Schema dann mit ungewöhnter Rhythmik, die entfernt an Yazoos ‚Situation‘ erinnert. Mutig und erfrischend. 
‚Adjust Your Set‘ geht eher in Richtung klassischer Songs der Band und hat einen sehr schönen Text. Erwähnenswert sind außerdem die beiden Instrumentale ‚AB Incidental No.1 & 2.‘, die sehr gut ins Konzept passen.
Es ist müssig hier jeden Song einzeln zu rezensieren, Mesh liefern mit ‚Automation Baby‘ ihr bisher stärkstes Album ab und erstaunen mit neuen, geschickt eingesetzten Soundideen ohne sich selbst fremd zu werden. Wer diese Scheibe als Einheitsbrei abtut dem sei geraten die Repeat-Taste zu betätigen und sich das Ganze noch einmal anzuhören. Vielschichtigkeit kann manchmal auch subtil sein und will entdeckt werden.
Und wem das alles noch nicht richt dem sei die Bonus-CD mit weiteren acht Stücken (inklusive Remixe aktueller Stücke und Klassiker wie ‚Petrified‘) ans Herz gelegt.
 
 
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