Album-RezensionMusik

Mlada Fronta – Outrun

Auf ‚Polygon‘ folgt ‚Outrun‘. Rémi Pelleschi, Mastermind der französischen Formation, ist ein alter Hase, seine Veröffentlichungen reichen bis ins Jahr 1992 zurück. Meine erste (und einzige) Mlada Fronta-CD war ‚High Tension‘ von 1999. Auch damals schon klang die Band schon ein wenig anders als andere Electro-Acts. Stets instrumental, mit einem klaren Drang nach vorne, bildeten sie stets eine Klammer zwischen Techno und IDM, oder früher EBM. Nach allerlei Spezialveröffentlichungen und DVD’s meldeten sie sich 2014 mit ‚Night Run‘, und einem regelmäßigen Veröffentlichungszyklus zurück. Denn ‚Outrun’ ist von 2016, mir aber immer wieder entwischt. Das neue Album ‚Trespassing‘ wird noch 2018 erscheinen, deshalb schnell noch ein paar Worte zu ‚Outrun‘.
Mlada Fronta ist eine Konzeptband, und mit ‚Outrun‘ bleiben sie sich diesem Motto treu. Das Album riecht förmlich nach Benzin und verbranntem Gummi. Geschwindigkeit und keine Regeln heißt das Motto. Und so klingt es dann auch. Pelleschi dreht die Regler an den Anschlag und erschafft schneidende Töne, die von harten, Beats getragen werden. Dennoch unterscheidet sich seine Musik vom stumpfen Techno. Er weiß genau, wieviel Abwechslung und Kanten er in die Stücke bauen muss, um die Spannung hoch zu halten. Intelligent werden meist mehrere Klangstrukturen übereinander gelegt, und sofort fühlt man sich in ein Videospiel wie Grand Theft Auto versetzt, den Highway in einem glänzenden Flitzer in hoher Geschwindigkeit heruntergleiten, der Abendsonne entgegen. ‚Melt Into The Road‘ ist ein Paradebeispiel dafür.
Im Gegensatz zu früheren Werken verzichtet der Franzose allerdings auf allzu viel Spielerei und Trip Hop-Elementen. Die Tracks sind durchweg sauber durchstrukturiert und die Geschwindigkeit angenehm im mittleren bis höheren Drehzahlbereich. Manchmal sorgen Ambient-Anwandlungen für angenehme Abwechslung (‚200 MPH‘), oder Rave-Elemente wie in ‚Speed For Life‘.
Und auch wenn ‚Outrun‘ auf den letzten drei  Songs zusehend der Sprit ausgeht, ist das Album auf jeden Fall eine Empfehlung für Sportler und lange nächtliche Autofahrten. Aber bitte immer beide Hände ans Steuer! (3/5 • 55%)

Mlada Fronta
Homepage • Youtube

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