Lola Angst – The Council Of Love
Der Ex-Gitarrist und Mastermind von Kamikaze 52, Alexandar Goldmann startet zusammen dem Ex-Blind Passengers-Mann Reiner Schirner eine neue Band, deren drittes Bandmitglied eine alte Kirchenorgel ist, die Goldmann über Ebay ersteigert und nach dem alten Kinks-Klassiker Lola nennt. Lola wird umgebaut und steuert zukünftig andere Geräte an und mit diesem schrägen Sound ist Lola Angst geboren. Durch spektakuläre Auftritte macht sich die Band schnell einen Namen.
Das zunächst erst einmal erstaunliche ist, das Goldmann und Schirner ihr Debütalbum komplett analog einspielen. Das gibt der kompletten Produktion einen kaum erwarteten warmen und sympathischen Sound. Die Songs sind allesamt düster und leicht sperrig, und wirken trotzdem allesamt mitreißend und tanzbar. Wenn man Vergleiche für heranziehen will, so könnte man behaupten, es hätten sich And One und die ganz frühen Yello zusammen getan, wenn man sich darunter etwas vorstellen kann. Wenn zum Beispiel der Sound einmal sehr geradlinig daher kommt, so wird er von schrägen Gesangseinlagen gern einmal zersägt. Mit Songs wie der Vorabsingle ‚Am I Dead??‘ liefern Lola Angst einen erstklassigen Dancefloorhit ab. In die gleiche Kategorie passen auch ‚Shes A Dark DJ‘ und ‚Cold Hearted Bitch‘. Mit ‚No Permission To Live‘ liefert Goldmann seinen Beitrag zum ‚Wir sind Papst‘-Genöle ab. ‚King Of The Mad‘ und ‚The Council Of Love‘ sind herrliche Düstermelodie-Stücke mit herrlichen Groove. Durch die konventionelle Produktionstechnik erinnert man sich an die 80er zurück, doch im Gegensatz zu vielen Bands, die 80er-Musik mit den Mitteln von heute spielen, drehen Lola Angst den Spieß eher um und produzieren zeitgemäße Melodien und Texte mit punkiger Attitüde. Sie selbst bezeichen ihre Musik daher auch als ‚Electronic Body Punk‘. Außerdem sehr schön: Der Digi-Pak mit 20seitigen Booklet.
http://www.lola-angst.de/
http://www.discogs.com/Lola-Angst-The-Council-Of-Love/release/922932
