Album-RezensionMusik

Jabberwock – Sweet Limbo

Die französische Band steht seit dem selbstbetitelten Debütalbum beim deutschen Label Black Rain Records unter Vertrag und ist in Fankreich und Belgien mittlerweile auf vielen Bühnen aufgetreten, wo sie ihren explosiven Mix von Elektronk und Rockmusik gnadenlos ausspielen können. Vor der Veröffentlichung des zweiten Albums ‚Sweet Limbo‘ schrumpft die Band zum Trio, als der Gitarrist wegzieht.Fortan übernimmt der Keyboarder Corrado zusätzlich dessen Part.

Zugegeben: Man muss schon starke Nerven haben, um dieses Album in einem Rutsch durchzuhören. Heftige und rasche Wechsel der Lautstärken von brachial zu sphärisch und umgekehrt, hektischer und aggressiver Gesang geht über zu lieblich und unterkühlt.
Textlich gehen die Franzosen sehr sozialkritisch vor und halten dem Hörer mit sarkastischen („Ignorants“), ironischen („Faith“) und schmerzhaften („Confusion“) Texten einen Spiegel seiner Ängste und Erwartungen vor. Die heute so gnadenlos eingesetzte Reiztechnologe scheint dabei den Menschen zu überfordern, ja zu überrollen. So beunruhigend die Stimmung und die Themen des Albums sind, so ist die musikalische Umsetzung allerdings ein Füllhorn an Crossover-Versätzen. So vermengen sich Noise, Post-Punk und Industrial zu einer Mixtur, die immer wieder überrascht und keinerlei Langeweile aufkommen lässt. Da sich darüber hinaus auch genügend Electroclash-Elemente in den Stücken wieder finden, bleibt ‚Sweet Limbo‘ insgesamt flüssig genug, um es auch nach dem ersten Hören wieder zurück in den Player zu schieben. Wäre sonst auch sehr schade, denn auf diesem experimentierfreudigen Longplayer wird zwar viel vom Hörer gefordert, aber wer sich darauf einläßt, kann viel entdecken. Und wer glaubt, das eine Coverversion der Discoklassikers ‚Le Freak‘ nicht auch sehr düster vorgetragen werden kann, sollte sich einmal Track Nr. 13 reintun.
Obwohl es sich hier um Franzosen handelt, werden die englischen Texte ziemlich akzentfrei von der charismatischen Frontfrau Lena vorgetragen. Mehr kann man in dieser Hinsicht kaum verlangen und mit 14 Stücken ist man zudem noch zusätzlich sehr verwöhnt.


http://www.jabberwock-music.com/
http://www.discogs.com/Jabberwock-Sweet-Limbo/master/399095

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