KurzvorstellungenMusik

Therapy? – Disquiet (Restless Edition) / Greatest Hits (2020 Versions)

Therapy? haben es uns nicht immer leicht gemacht. Nicht von ungefähr habe ich 2009 verkündet, erst wieder über die Musik der Nordiren zu schreiben, wenn sie wieder etwas eingängiger werden würden.
Seitdem sind drei Studio- und zwei Livealben, so wie drei Compilations erschienen.


Für Fans der frühen Jahre ist „Disquiet“ interessant. Das Album ist 2022, sieben Jahre nach dem Debüt, in einer aufpolierten Version erschienen. Die Titel wurden remastert, und mit sieben Bonustracks veredelt, die während den damaligen Aufnahmen entstanden sind. Hier blitzt der alte Spirit der Band wieder durch. Mit im Gepäck ist unter anderem eine launige Coverversionen von OMD’s „Electricity“.

Nachdem ich „Disquiet“ gehört hatte, überfiel mich der Wunsch, die alten Stücke noch einmal durchzuhören. Meine Wahl fiel dabei auf das Greatest Hits-Album von 2020.
Die Scheibe trägt ihren Titel völlig zu Recht, denn hier sind fast alle Klassiker der Band versammelt. Der Sound ist etwas offener und mitunter weniger räudig als auf den Originalen, und auch bei der Betonung erlaubt sich Andy Cairns ein wenig Spielraum zur Neuinterpretation. Klingt erfrischend zeitgemäß und dennoch gewohnt druckvoll.

Nach dem Studium dieser beiden Longplayer flammt in mir die Hoffnung wieder auf, das Therapy? in Zukunft uns doch noch mit ein paar verdaulichen Stücken überraschen könnten.

Die aus Belfast stammende Band Therapy?, die, wie viele andere vom aufkeimenden Nirvana/Grunge der frühen 90er profitierten, zeigten ihren Wert, als sie diesen und eine Reihe weiterer Untertrends im weiteren Verlauf jenes Jahrzehnts und dem darauffolgenden überdauerten. Sie erweiterten ständig den Rahmen ihrer Einflüsse, wozu die üblichen Verdächtigen (Black Sabbath) und die für eine Metal-Band nicht ganz so üblichen (Killing Joke, Hüsker Dü, Buzzcocks) zählten, und gaben eine Reihe von Alben heraus, die sowohl für Therapy? selbst als auch für deren Fans immer wieder eine Herausforderung darstellten. Die melodische Sensibiltät der Band unterschied sie außerdem von ihren Alternative Metal Peers. Sie agierten als Brücke zwischen Metallica und Nirvana, schlugen aber nie einen direkten Weg ein oder gingen auf Nummer sicher.

Andy Kellman

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