Album-RezensionMusik

Amanda Palmer – Amanda Palmer Goes Down Under

Amanda Palmer(die sich selbst gern als AFP – Amanda Fucking Palmer bezeichnet) wurde 1976 in New York City geboren und ist ein künstlerisches Multitalent. Sie ist Musikerin, Lyrikerin, Kaberettistin, und bildende Künstlerin. Bereits im Alter von zehn Jahren komponierte die Autodidaktin ihr erstes Musical. Bekannt wurde sie als die weibliche Hälfte der Dresden Dolls, eine Band, die sich dem Cabaret-Punk verschrieben hat und durch ausdrucksstarke Performances eine Namen gemacht hat. 2008 veröffentlichte Palmer ihr erstes Soloalbum ‚Who Killed Amanda Palmer‘, sowohl als CD, als auch als DVD, auf der alle enthaltenen Songs auch visuell umgesetzt wurden. Mit Jason Webley zusammen gründete sie 2010 das Projekt Evelyn Evelyn, mit dem sie auf Welttournee ging und ein gleichnamiges Album herausbrachte. Nach der Trennung von ihrem langjährigen Plattenlabel Roadrunner nahm die US-Amerikanerin den Vertrieb ihrer Werke selbst in die Hand. Verheiratet ist Palmer mit dem Bestsellerautor Neil Gaimann, der unter anderem auch das zauberhaft verfilmte Kinderbuch ‚Coraline‘ schrieb.
br> Mit den Worten ‚She traverses the globe, spreading wonder and beauty wherever she goes‘ sagt Mikelangelo Amanda Palmer zu Beginn des Album an und trifft damit den Kern des Albums, das ein Best-Of ihrer letztjährigen Tour durch Australien und Neuseeland ist und ihre Liebe zu Land und Leute ausdrückt. Bis auf zwei Stücke (das mit den Young Punx produzierte ‚Map Of Tasmania‘ und ‚In My Mind‘ mit Dresden Dolls-Gefährten Brian Viglione) sind alle Stücke live und größenteils mit hiesigen Musikerkollegen aufgenommen worden. Besonders beeindruckend sind dabei die herrlich augenzwinkernde Ballade ‚Bad Wine and Lemon Cake‘ mit Tom Dickins und Mikelangelos Stück ‚A Formidable Marinade‘, den sie mit einer gehörigen Portion Charme und Witz auf dem Piano begleitet.
Durch die kompositorisch großartigen und eingängigen Stücke mit anarchischen Wortwitz erobert Palmer die Herzen der ZuhörerInnen im Sturm. ‚Makin‘ Whoopee‘ und ‚Vegemite (The Black Death)‘, aufgenommen im Sydney Opera House, sind zwei Paradebeispiele dafür. Der Abgesang auf das offenbar ekelhaft schmeckenden Hefeextrakt-Aufstrich beflügelt das Publikum sogar dazu die Werbemelodie des Produkts selbst anzustimmen.
‚Australia‘ ist eine Liebeserklärung an das Land und um die Neuseeländer nicht zu kurz kommen zu lassen gibt es dazu selbstverständlich ein (wenn auch bewußt mit der heißen Nadel gestrickten) Pendant.
Mit ‚Doctor Oz‘ sorgt Palmer für etwas Drama und das Album schließt mit dem ‚Ship Song‘ von Nick Cave, dessen Fan Palmer nachweislich und zu Recht ist.
Das Album wird über Amanda Palmers Bandcamp-Seite vertrieben und kostet als Download nur 0,69$ + freiwilliger Bonus. Und der sollte aufgrund der hohen Qualität dieses Album nicht zu knapp ausfallen.
Es gibt wenige Künstler die so authentisch und scheinbar sorglos und bescheiden ihren Weg gehen. Die Sympathie schlägt aufgrund dieser Eigenschaften und der großartigen Qualität des Songwritings hohe Wellen. Diese Musik ist zeitlos gut.
Tracklist:

01. Makin’ Whoopee
02. Vegemite (The Black Death)
03. Australia
04. Map of Tasmania (feat. The Young Punx)
05. In My Mind (feat. Brian Viglione)
06. Bad Wine and Lemon Cake
07. New Zealand
08. On an Unknown Beach (Peter Jefferies cover)
09. We’re Happy Little Vegemites (Vegemite jingle cover)
10. Doctor Oz
11. A Formidable Marinade
12. The Ship Song (Nick Cave cover)

http://www.amandapalmer.net
http://www.discogs.com/Amanda-Palmer-Amanda-Palmer-Goes-Down-Under/release/2755048

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