KurzvorstellungenMusik

Mark Stewart – VS

Er ist laut, manchmal unerträglich, er kann nicht singen, und er ist wieder da.
Als Solokünstler finde ich ihn immer wieder spannend und das Album „As The Veneer Of Democracy Starts To Fade“ von 1985 ist für mich immer noch spannend und aktuell, sowohl musikalisch, als auch thematisch.
Seine Band The Pop Group mochte ich hingegen nie und bin daher froh, das er nach deren Reunion nun auch wieder Zeit für ein Soloalbum gefunden hat. Wobei „VS“ gar nicht als solches bezeichnet werden kann. Alle Songs wurden mit anderen Musikern eingespielt, darunter so illustre Figuren und Bands wie Patrick Codenys von Front 242, Leæther Strip, Adrian Sherwood, Cabaret Voltaire, oder dem verstorbenen Lee „Scratch“ Perry. Das ist natürlich konsequent, denn Stewart hat Zeit seines Musikerlebens mit unglaublich vielen anderen Künstlern zusammengearbeitet.
„VS“ ist durchzogen mit lauten Soundeffekten, Breakbeats, Loops und Stewarts sägenden stimmlichen Einlagen. Also genau so, wie ich es erhofft hatte. Aber keine Angst, die Musik ist alles andere als unhörbar. Die beiden ersten Stücke laden zum Warmwerden ein. Hier geht es noch etwas geradliniger zu. Das große Genrefestival entfaltet sich dann nach und nach. Industrial, Post Punk, Reggae und Dub und loser Reihenfolge, mit allerlei zerstörerischen (oder auch verstörenden) Elementen.
Klingt vielleicht paradox, aber: Für so viel Krach muss man Ruhe haben. Und sich Zeit nehmen. Aber vielleicht wird diese Scheibe ein ähnlich zeitloses Album wie das bereits erwähnte von 1985. Das Zeug dazu hätte es.

Bewertung: 4 von 5.
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