Skold – Dies Irae
Im Vorfeld der Veröffentlichung wurde gemutmaßt, das das 5. Album von Tim Skold an Härte alle anderen übertreffen sollte. Und nachdem er 2020 mit Nero Bellud unter dem Projektnamen Not My God ein gleichnamiges Album herausbrachte, das sehr metal-lastig war, habe ich mich auf das schlimmste vorbereitet.
„Dies Irae“ ist aber keine Schwermetaller-Scheibe geworden. Hart ja, aber kein Hardrock. Zunächst lässt der Opener „Dirty Horizon“ zwar genau dies vermuten. Aber dieser Track ist bereits der härteste auf dem Album. Lediglich „This Is The Way“ ist noch von einem ähnlichen Kaliber.
Der Multiinstrumentalisten Skold glänzt wieder einmal auf ganzer Albumlänge mit seiner intelligenten Mischung aus dunkler, elektrischer Härte, Elektronisch, wie Nadelstiche, punktiere Sequenzen die Gehörgänge und sein charakterischen Gesang sorgt für Gänsehaut.
Die melodiöse Härte ist seine Metier. Das funktioniert bei der schnellen Gangart („The End Is Near“) genau so gut wie bei dem balladesk anmutenden „Terrified“. Skold leidet durch diese Nummer, wie auch durch „Love Is A Disease“.
Der Schwede präsentiert sich wieder einmal als Macher eines intelligenten Industrial-Metals. Hymnisch wie in „Kill Yourself“, ein wenig Bodypop-mäßig, wenn auch mehrere Nuancen dunkler auf Love Is A Disease“. Und er traut sich einmal mehr, seiner Stimme mehr Freiraum zu geben, oder diese auch mal etwas zu verfremden („The End Is Near“).
Zum Abschluss gefriert einem mit dem passenden Titel „Goodbye“ noch einmal textlich das Blut. Eine der elektronischsten Nummern und mein Favorit.
„Dies Irae“ ist wahrlich die Hymne zum jüngsten Gericht. Ein Album, das bei jedem Hören immer noch besser wird.
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