The Sounds – Things We Do For Love
The Sounds waren außerhalb Schwedens lange ein Geheimtipp. Seit 1998 sind bereits unterwegs und unterhielten uns vorzüglich mit Songs ‚Painted By Numbers‘ oder ‚Living In America‘. Der unangepasste und fröhliche Pop-Punk klang frisch und bunt. Zum großen Befreiungsschlag hat es aber bisher nicht gereicht und mit ‚Things We Do For Love‘ wird es auch so bleiben.
Viel Sequenzer-Geblubber, weniger Gitarren, und Melodien, die nicht so richtig zünden möchten, bestimmen das Album.
Das schlimmste, was man über Musikstücke sagen kann, ist wahrscheinlich, das sie „nett“ sind. Aber genau dieses Wort kam man die meiste Zeit über in den Sinn, als ich mich durch die Tracks hörte. Ich weiß nicht, warum sie das Tempo ständig so niedrig halten. Das beginnt bereits beim Titelstück, das ganze 40 Sekunden spannend bleibt, bevor es in Belanglosigkeit und Wiederholung abtaucht.
Maja Iverssons Stimme klingt zwar ausgereifter und bietet sogar ein paar Souleinlagen („Fingertips“), lässt aber meistens ihre sympathische, leicht rotzige Art vermissen. Irgendwie zu brav.
Am nächsten an die alten Hits hält sich noch „Dim The Lights“. Macht Spaß. Auch “Stay Free“ geht richtig gut rockig nach vorne.
Außerdem hat mich der Gospelchor in “Miami“ überrascht. Eine wirklich gelungene Ballade.
Der Rest pendelt allerdings zwischen 80er-Disco und Eurovision Song Contest Vorentscheidung. So hält man keine bisherigen Fans bei der Stange oder gewinnt welche aus der aktuellen Popszene für sich hinzu.
Dazu sind Songs wie „Hollow“, oder „Dreaming Of You“ einfach zu unscheinbar und zu glatt produziert. Die Produktion lahmt auch. Unerklärlich, wenn in den Stücken Dramatik aufkommen soll, diese aber plötzlich in sich zusammenfällt, gar irgendwie im Gewirr des synthetischen Klangs förmlich ertrinken.
Im schwedischen Radio mag die Musik tagsüber vielleicht funktionieren, in Zeiten von freier Auswahl der Streamingportale wird es „Things We Do For Love“ aber schwer haben.
