Album-RezensionMusik

Amanda Palmer – There Will Be No Intermission

Das erste Soloalbum nach sieben Jahren? Eher nicht. Das 2012 erschienene ‚Theatre Is Evil‘ spielte Amanda Palmer mit ihrer Band The Grand Theft Orchestra ein, zusammen mit dem kongenialen Jherek Bischoff.

Seitdem war sie, wie immer, sehr umtriebig. Eben ohne Unterbrechung. Die Songs, die sich auf diesem Album finden, veröffentlichte sie stückchenweise auf der Plattform Patreon, welche sie damit auch finanzierte.
Damit ist ‚There Will Be No Intermission‘ kein wirklich neues Album, sondern ein Sammelbecken der letzten Jahre plus ein wenig Ausschmückung.
Nun, da die geballte Ladung in kompakter Weise vorliegt, kann man von der schonungslosen Wucht der Thematiken, von denen die, zugegeben brillanten Stücke handeln, schnell erschlagen sein.
Sie singt von Unterdrückung, sexueller Belästigung, Abtreibung, Fehlgeburt, Krebs und Tod und offenbart ihrer Hörerschaft wieder einmal ihr innerstes Seelenleben.
Erneut versteht sie es, mit minimalen instrumentalen Einsatz ein Maximum an Gefühlen herauszuholen. Darüber hinaus zeigt sie sich als geniale Songwriterin mit der Gabe der Schöpfung von Hymnen, die wohlig und schauderhaft zugleich sind.
‚There Will Be No Intermission‘ ist episch und vielleicht das wichtigste Album der Palmer bisher. Aber es ist nicht in einem Stück hörbar. Bei aller berechtigten Existenz der Themen strengt Scheibe mich auf Länge zu sehr an, zumal einige Stücke in ihren Neufassungen noch einmal um ein paar Minuten angewachsen sind. Die instrumentalen Sequenzen, die eigentlich nicht vorhandenen Intermissions, sind überflüssig und fielen meiner Playlist sofort zum Opfer.
Amanda Palmer pendelt mit ihrer Mission, eine Stimme für die Gerechtigkeit und Gleichstellung von Frauen zwischen aufrechter Kämpferin und medialer Selbstdarstellung. Das das viele Neider und Kritiker auf den Plan ruft, wird die Künstlerin nicht stören, denn das ist sie gewohnt. Sie bleibt polarisierend, wird von ihren Fans bedingungslos geliebt und gefeiert, und auch viele kunstschaffende in den USA zeigen sich gerne mit ihr. Aber auch wenn sie ihre Reichweite in all den Jahren dank Social Media ausgebaut hat, so wird auch dieses Album nur ein weiteres Meisterstück der alternativen Musikszene bleiben.
Ich würde mich darüber freuen, wenn die nächsten Stücke wieder etwas punkiger und frecher ausfallen, weniger Perfektion und mehr Spannung bieten. Zeit für ein Revival der Dresden Dolls? (3•5 / 50%)

Wikipedia

Amanda Palmer (* 30. April 1976 in New York) ist eine US-amerikanische MusikerinSängerin und Songwriterin. Sie wurde vor allem als Mitglied des Duos The Dresden Dolls international bekannt. Seit 2008 ist sie vorwiegend als Solokünstlerin tätig, dies zuweilen auch als Amanda „Fucking“ Palmer.

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