Apoptygma Berzerk – SDGXXV

Andererseits ist ‚Soli Deo Gloria‘ von 1993 ein wegweisendes Album gewesen und wenn wir ehrlich sind, konnte Apoptygma Berzerk danach zwar viele tolle Ohrwürmer produzieren, aber nur selten an diese Dichte an Innovation und eingängiger Dunkelheit heran reichen. Und ein bißchen vom reduzierten Sound hat man sich spätestens nach dem aufgeblasenen, letzten regulären Album von 2009 (‚Rocket Science‘) zurückgewünscht.

Unter diesem Aspekt war ich dann also doch neugierig, wie die alten Highlights verwurstet wurden. Und bin positiv überrascht.
Die Kollegen von Chronos Titan, The Invincible Spirit, Substaat, Clock DVA und andere hüllen die Stücke in druckvolle, und moderne Gewänder, behalten aber dennoch deren Charaktere aufrecht. Es wird glücklicherweise vermieden, die Songs auf Gute-Laune-Pop zu drillen, die Saat aus dunklen Visionen wurde rücksichtsvoll zu neuen Elektro-Albträumen mit ordentlich Wumms aufgezogen und es macht Spaß, sich durch die Versionen zu hören. Selbstverständlich sind nicht alle Remixe Goldstücke, und ob man nun unbedingt gleich drei neue Versionen von ‚Stitch‘ haben muss, sei mal dahingestellt.

Mit ‚SDGXXV‘ hat es der Wahl-Däne dennoch geschafft, das man sich wieder einmal mit seinen älteren Werken beschäftigt und die Neugier geweckt, was das für 2019 versprochene, neue Album bringen wird. (3/5 • 39%)

The questions I’ve been asking is quite simple beyound my reach
Where does evil live?
Is evil in the flesh?
I sit down in despair, no way to run away
Couldn’t stand a nice new day with you
The fuse went out today
Who’s around me? Everything got dark
The space behind our closer goes through corridores of pain
I ran through corridores of pain
But I’m not afraid to die
‚Cause I’m not afraid to die

Spiritual Reality (Auszug)
Songwriter: Stephan Groth
Songtext von Spiritual Reality © N C B Scandinavia