Queen Kwong – Get A Witness
Scheinbar etwas gelangweilt und nach Sinn suchend entschied sich Carré Kwong Callaway nach der Veröffentlichung einzelner Songs und einer 5-Track ep im Jahre 2013 ihren Musikstil zu ändern. Von jetzt an heißt es: Voller Krach voraus.Nach eigener Aussage wollte Callaway mehr auf ihre innere Stimme als auf die Ratschläge anderer hören. Mit ‚Get A Witness‘ setzt sie nun die Musik um, die sie machen will, ohne Rücksicht auf Verluste. Keine Singer/ Songwriterin mehr sondern ehrliche Rockmusikerin. Mit der Wortspielerei aus ihrem zweiten Vornamen und King Kong wurde Queen Kwong, was auch sehr gut zur Musik passt.
Kraftvoll und rau und sicherlich ganz anders als irgendjemand erwartet hatte, zeigt sich die neue Seite der Carré Callaway. Instrumental sehr bodenständig reduziert sie sich auf brummende Bässe, klirrende Gitarren und treibendes Schlagzeug. Analoger Krach im Stile der Swans, oder der frühen Lydia Lunch. Callaway marodiert zwischen den Klangwänden, skandierend, flüsternd oder bricht völlig aus und knallt durch. Melodien im herkömmlichen Sinne findet man nicht, vielleicht mit Ausnahme des Titelstücks. Dennoch wissen die Stücke in ihrer Rotzigkeit (‚Bells On‘) oder ihrer intimen Stimmung (‚Red Devil‘) zu fesseln. Queen Kwong verzichten bewusst auf die Nachbearbeitung ihrer Songs und das ist gut. So bleibt die Musik erdig, echt und authentisch. ‚Get A Witness‘ ist kein Album zum nebenher hören, und es braucht etwas Zeit. Aber Callaway und ihre Mitstreiter sind mit ihrem Erstling auf dem richtigen Weg. Ehrlicher Krach für offene Ohren.
Queen Kwong – Get A Witness (2015)
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Interview mit Queen Kwong auf RadioEins (Podcast)