Album-RezensionMusik

Hungry Lucy – Before We Stand … We Crawl

Hungry Lucy entstanden mehr oder weniger durch Zufall 1998, als War-N Harrison (Fishtank No.9) gefragt wurde, ob er ein Stück für einen Depeche Mode-Tribute-Sampler aufnehmen könnte. Er fragte die Sängerin und Texterin Christa Belle, ob sie den Gesang für ‚Blue Dress‘ übernehmen könnte. Hungry Lucy war geboren. Die Debut-CD „Apparitions“ fand großen Anklang und der Mix zwischen Pop und Trip Hop Grooves gepaart mit der harmonischen und sensiblen Stimme Belles ließ aufhorchen. Anfang 2003 erschien ‚Glo‘. Dazu, wie mittlerweile schon üblich, jede Menge zum Teil sehr rythmusoriente Remixes ihrer Songs. Ein Jahr später erscheint bereits das nächste Album ‚To Kill A King‘, auf dem sie ihre spezielle Spielart noch weiter verfeinern.

‚Before We Stand … We Crawl‘ ist ein 6-Track Minialbum, auf dem Hungry Lucy es noch ruhiger als gewohnt angehen. Und obwohl es nur ein Minialbum handelt, auf dem sich zudem nur drei neue Songs finden, ist es für mich die Scheibe des Monats. Denn niemand kann so herrlich schwermütig und dennoch hoffnungsvoll klingen wie Christa Belle. Das zeigt sich gleich dem Opener ‚A Girl Alone‘, das wieder einmal vom Verlust des Partners handelt und herrlich traurig daherschwingt. Es folgen ‚Harvest‘, dessen Langsamkeit immer wieder vom beinahe poppigen Zwischenspiel Harrisons unterbrochen wird, sowie das tragische ‚Faith‘, auf dem Christas Stimme wunderschön ausbricht und ihr Leid herausschreit. ‚Storm‘ und ‚Alfred‘ wurden neu arrangiert und erschienen auf dieser Veröffentlichung als langsam swingendes bzw. ruhiges Pianostück. Besonders letzteres ist wunderschön. Den Abschluß bildet eine Live + Unplugged Performance von ‚Fearful‘, das die beiden ursprünglich als Podcast im Netz veröffentlichten. Das ist in sofern schon gewagt, als das ‚Fearful‘ eines der herausragendensten Stücke war. Mit den einleitenden Worten: ‚“Wollen wir uns jetzt mal blamieren?“ – „Hm, wir könnnen es ja mal versuchen“‚ beweisen sie Humor und wagen den Versuch. Allerdings schaffen sie es nicht, denn diese Version ist abgesehen von einem falschen Ton einfach perfekt geworden.


http://www.hungrylucy.com/
http://www.discogs.com/Hungry-Lucy-Before-We-Stand–We-Crawl/release/818160

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