Album-RezensionMusik

Ashbury Heights – Morningstar In A Black Car

Ashbury Heights sind eine schwedische Band, die aus Anders Hagström and Yasmine „Yaz“ Uhlin bestehen. Während Anders für das Songwriting und den Texten zuständig ist, unterstüzt Yasmine ihren Kollegen beim Gesang und bildet damit den harmonischen Klang, den die Wärme der Band ausmacht. Nebenbei modelt sie auch noch als Fetishmodel und tauchte bereits in mehreren Gothic-Magazinen auf. Nach zwei Demos landen die beiden beim grössten deutschen Synthi-Label Out of Line und veröffentlichen 2007 ihren Erstling ‚Three Cheers For The Newly Deads‘. Mit ‚Penance‘, das zuvor auf einer Compilation erscheint, feiern die beiden ihren ersten Hit. Das Debütalbum ‚Three Cheers For The Newly Deads‘ 2007 schlägt hohe Wellen; die Band wird in diversen Magazinen als Newcomer des Jahres nominiert, ihre Auftritte bei diversen Festivals ein Erfolg und die Band ist seitdem in Electropopkreisen everybody’s darling.

Ich liebe Bands, die zwischen den regulären Alben, die zumeist im Abstand von wenigstens zwei Jahren erscheinen, ein kleines Leckerchen auf den Markt werfen, um die Wartezeit zu überbrücken. Zumal, wenn es sich nicht nur um eine Remixscheibe handelt, sondern auch neue Stücke zum Besten gegeben werden. So geschehen auch bei den Ashbury Heights. Mit ‚Morningstar In A Black Star‘ veröffentlichen die Schweden eine EP, die neben vier Remixen auch vier neue Stücke, sowie eine Wiederveröffentlichung enthält.
Den Anfang macht das trocken groovige Titelstück mit Anders unterkühltem tiefen Gesang. Darauf folgt mit ‚Spiders‘ das Highlight der Scheibe. Dieses Stück ist so gnadenlos eingängig, das man einfach mitwippen muss. Das Video zum Song geisterte schon vor der Veröffentlichung im Internet herum und ist sowohl als hochauflösendes .mp4-Video, als auch als iPod-Version auf der CD enthalten.
In ‚Die By Numbers‘ kommt Yasmine dann zum stärker Einsatz. Sie wechselt sich, typisch für die Band, gekonnt mit Anders im Gesang ab. Das Stück ist schneller und geradliniger als die beiden Stücke zuvor bei gleich hohem Melodiefaktor. Anschließend wird mit dem Stück ‚Smile‘ das Tempo wieder herausgenommen. ‚Smile‘ ist, wie ich finde, der einzige Schwachpunkt von ‚Morningstar In A Black Car‘. Es ist so ein typischer B-Seitensong (die älteren wiessen noch was das ist). Tut nicht weh, bleibt aber auch nicht hängen.
‚World Coming Down‘ gab es schon in den frühen Tagen der Band als Demo und auch ein Remix wurde davon gemacht. Die Version auf dieser Veröffentlichung ist allerdings die Beste. Schneller, besser produziert und der Refrain wurde noch einmal umgekrempelt, so das der ohnehin mitreißende Song noch rasanter klingt.
Das darauffolgende Stück ist ein Remix vom Debütalbum. Der sogenannte ‚Aerial Mix‘ verändert das Original kaum und soll vielleicht ein kleiner Appetithappen für Leute sein, die ‚Thee Cheers For The Newly Dead‘ noch nicht kennen.
UnterArt setzen mit ihrer Version von ‚Spiders‘ auf den Dancefloor, indem sie die verspielten Strukturen des Originals plattmachen und einen etwas monotonen Beat drunter legen. Agonize liefern mit dem Remix von ‚Die By Numbers‘ eine selbstverliebte Version ab, in der die eigene verknarzte Stimme dominiert und vom Original nicht mehr viel übrig bleibt.
Die Synthiepopdamen von Marsheaux versöhnen zum Schuss dann mit dem Remix zu ‚Smile‘, auch wenn ich mir gewünscht hätte, das das griechische Duo einen der stärkeren Songs hätte überarbeiten dürfen.
Alles in allem eine sehr gelungene Scheibe, die die Genialität der Ashbury Heights zwar nicht ins uferlose hebt, aber sie dennoch zu einer der zur Zeit innovativsten Electropopbands macht bzw. bleiben lässt.


http://playloud.de/forms/tip.php?tipnr=78
http://www.discogs.com/Ashbury-Heights-Morningstar-In-A-Black-Car/release/1412516

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