Musik

Apoptygma Berzerk – Rocket Science

Als Stefan Groth das Album ‚7‘ veröffentlichte, war wirklich jedem klar, das in der Electro-Szene etwas gefehlt hatte. Statt einen weiteren Front 242-Abklatsch zu produzieren, brachte er spätestens mit diesem Album den endgültig frischen Wind und kreirte vielleicht schon hier den Begriff Future-Pop. Das anschließende Album ‚Welcome To Earth‘, das mir persönlich etwas zu monoton war, brachte dem Norweger den endgültigen Durchbruch. Danach verwendete der norweger auch zunehmend Gitarren in seinen Arbeiten und öffnete seine Musik in Richtung Elektrorock und Mainstream. Mittlerweile sind Apoptygma Berzerk vom Ein-Mann Projekt zur Gruppe gewachsen.
Der Umstieg vom verschachtelten, aber dennoch melodischen Elektro zum hymnenhaften Elektrorockpop haben wir ja nun spätestens mit ‚You And Me Against The World‘ hinter uns. Er war zwar etwas schmerzhaft, aber wenn man sich damit erst einmal abgefunden hat, entdeckt man auch wieder die neuen interessanten Facetten an der Musik von Apoptygma Berzerk. Allerdings benötigt man mehrere Hörversuche, um ‚Rocket Science‘ ins Herz zu schließen. Beim ersten Mal klingt es noch zu monoton und radiotauglich, aber das gibt, wenn man den Songs ein Chance gibt. Druckvoll und hymnehaft beginnt das Album bereits mit dem Open ‚Weight Of The World‘, das auch wieder einige interessante Loops, die schwer an die 80 erinnern, beherbergt. Mit Apollo (Live On Your T.V.) scheiden sich etwas die Geister. Der Song ist fast ein wenig zu komerziell, hat aber eine super Hookline und ist genauso wie ‚Asleep Or Awake‘ besonders live ein Knaller. Der Live-Gig zum Album hat mir eigentlich auch erst wirklich die Augen geöffnet und mich doch von der Qualität dieses Albums überzeugt. Das etwas sperrigere ‚Incompatible‘ macht seinem Namen alle Ehre und dafür kann man danbar sein. Mit ‚United States Of Credit‘ kehrt dann die sphärische Soundtüftelei zurück, während ‚Green Queen‘ für meinen Geschmack etwas zu rockig geworden ist. ‚Black And White‘ ist wiederum ein schöner melancholischer Ohrwurmsong, das Stephan Groth zusammen mit Amanda Palmer von den Dresden Dolls eingesungen hat. Alles in Allem hat ‚Rocket Science‘ eine musikalische Banbreite, die man dem Album zunächst nicht zutraut. Eine Träne, das es Apoptygma Berzerk mit ihrer ursprünglichen Zielausreichtung nicht mehr gibt, darf zwar vergossen werden. Aber so wie es jetzt ist, ist es auch schön.
Der Live-Gig zum Album hat mir eigentlich auch erst wirklich die Augen geöffnet und mich doch von der Qualität dieses Albums überzeugt.


http://www.theapboffice.com/
http://www.discogs.com/Apoptygma-Berzerk-Rocket-Science/release/1620879

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