KMFDM – Hyëna
Ungewöhnliches Album. Das die Band gerne experimentiert, hat sie mit ihren Alben der letzten Jahre, zum Teil eindrucksvoll, bewiesen.
Mit dem 22. Longplayer verschieben sich die Grenzen nun noch mehr in Richtung Post Punk („Black Hole“), Dance-, Pop-, und anderen Elementen. Der Ultra Heavy Beat hat seine Dominanz verloren und kommt meistens nur noch als unterstützendes Merkmal hinzu.
Wie viel Crossover und Genrewechsel verträgt ein Album beziehungsweise dessen Hörer? Mir ist das jedenfalls alles zu durcheinander. „Immortally Yours“ hätte eher auf Lucias Soloalbum Platz finden sollen, von Dubversionen habe ich mittlerweile mehr als genug gehört („In Dub We Trust“) und Kollege Ocelot war mit seiner Rap-Einlage auch nur beim ersten Mal vor drei Jahren innovativ („Rock ‚N‘ Roll Monster“). „Déjà Vu“ ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Lachnummer und „Deluded Desperate Dangerous & Dumb“; ganz ehrlich: Country??
„All Wrong But Alright“ hingegen, kann bei mir mit seinem Breakbeat-Sound und türkischem Sprechgesang punkten und erinnert mich stark an Yellos „Rock Stop“. Das Titelstück ist für mich das Highlight mit seinem unverzerrten und geradlinigem Gesang. Und mit „Liqour Fish And Cigarettes“ gibt es dann ja glücklicherweise auch noch die typische Selbstbeweihräucherungshymne.
Hyëna ist kein Album aus einem Guss. Das muss es auch nicht, aber mir klingt das zu sehr nach Mosaik als die immer wieder herbei gesungende „conceptional continuity“.