Electric Six @ Monkeys Music Club HH 09.06.2022

Der Stopp in Hamburg wurde relativ spät in den Tourplan geschoben. Vielleicht war das der Grund, warum es so leer im Monkeys war. Ich habe gerade mal um die 50 Leute gezählt. Als wir pünktlich zum geplanten Einlass kamen, waren wir fast besorgt, dass wir die einzigen bleiben würden.

Die geringe Beteiligung war für beide Seiten etwas enttäuschend. Die ersten zwei Meter vor der Bühne blieben die ganze Zeit über leer und eine so kleine Anzahl von Menschen kann, obwohl die Stimmung gut war, natürlich nicht genau so mitreißen wie ein volles Haus. Aber gerade der Enthusiasmus des Publikums macht bei einer Rockband wie dieser den Unterschied. Einzig positiv daran war der mögliche Corona-Abstand.

Die Jungs versuchten indes, sich nichts anmerken zu lassen und begannen, eine Viertelstunde verspätet, gewohnt routiniert. Dick Valentine kündigte vollmundig 25 Stücke an und wirkte erneut zu Beginn etwas zugekokst. 

Zunächst wurden die Stücke noch mit der laufenden Nummer angekündigt, der Sprung von 6 auf 11 kam aber doch recht überraschend. Mit einer Gesamtspielzeit von knapp 70 Minuten konnte man aber davon ausgehen, das die Setlist doch etwas gekürzt wurde. Ich werfe ihnen das nicht vor. Sie haben dennoch ordentlich aufgespielt, alle wichtigen Songs waren dabei, allerdings auch die bekannten Sprüche und Gesten. 

Trotz der Situation kamen keine intimen Momente auf, die Gelegenheit wurde nicht dazu genutzt, es sich mit den Besuchern etwas lauschig zu machen. Ich hatte eher das Gefühl, einem normalen Arbeitstag im Leben von Electric Six beizuwohnen. Solide und professionell sollten nicht die einzigen Attribute sein, die man einem Konzert vergibt. Doch am Ende waren dann wohl alle irgendwie zufrieden, wenn vielleicht auch aus unterschiedlichen Beweggründen.

Da passte der Text von Germans in Mexico, der letzten Zugabe dann auch wunderbar: „Sing everybody Deutsche, Deutsche. Vaya con dios , Amigos!“

Vielleicht auf ein nächstes Mal.