Nina Diaz – The Beat Is A-Live

Immer noch trauere ich den alten Girl in a Coma-Zeiten etwas hinterher. Der Schritt, die Band zu verlassen, war für Nina Diaz aber trotzdem richtig.
Sechs Jahre liegt ihr Debüt-Soloalbum „The Beat Is Dead“ nun auch schon wieder zurück. In der Zwischenzeit gab es immer ein paar Lebenszeichen von Ihr, ein paar einzelne Songs zu Weihnachten, eine Zusammenarbeit mit Elvis Costello, und immer mal wieder das eine oder andere Stück in verschiedenen Entwicklungsphasen.
Im Dezember 2021 wurde ein Konzert mitgeschnitten, das sie in der 502 Bar, in ihrer Heimatstadt San Antonio gegeben hat. Die Tonqualität ist gut, aber nicht überragend. Im Gegensatz zur Tagesform der Künstlerin. Quirlig, wortreich und sehr präsent führt sie ihr Publikum durch die 10 Songs. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus neuen und bereits bekannten Stücken. 

Unterwegs gibt es einige sehr schön rockige Nummern zu entdecken, bei denen auch immer ein wenig Punkattitüde mitschwingt („Angel Division“, „This Crazy Feeling“, „Give It All You Got“).
Diaz zieht alle stimmlichen Register. Der Opener „Geht Away“ klingt nach besten GIAC-Zeiten, „Twilight Serenade“ hingegen wird brav und lieblich dargeboten, und „For You“ ist beinahe eine Acapella-Nummer.

Natürlich dürfen auch die Klassiker „Down“ und „Rebirth“ nicht fehlen, die im Laufe der Jahre nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt haben und denen man darüber hinaus auch einen musikalischen Reifungsprozess anhört.

Ich freue mich darauf, die neuen Songs in einer Studiofassung zu hören. Die Songwriter-Qualität lässt sich hier bereits heraushören, und ich glaube, das sich mit der richtigen instrumentellen Begleitung noch einmal ein richtiges Aha-Erlebnis einstellen könnte.
Das Album wird „It Could Be You, It Could Be Me“ heißen, und Mitte 2022 erscheinen. Darüber lesen kann man hier.