Ruined Conflict – God & Sinners
Mit dieser 6-Track EP startet das amerikanische Duo eine Reihe von Mini-Alben. Und dieser Auftakt lässt sich einmal mehr hören. Erneut wird hier ein sauber produzierter Future Pop zelebriert, mit Melodien, die an Electro Clash grenzen. Der orchestrale Klang, der uns beim Opener und Titelstück entgegen schlägt, ist beeindruckend. Auch „Flowing River“ ist ein ganz feines, genretypisches Stück, das mit Raffinesse und Verspieltheit zu überzeugen weiß.
Dabei ist es auch gar nicht weiter schlimm, das die Stücke nach wie vor hauptsächlich aus Versatzstücken von VNV Nation zusammengeklöppelt wirken. Schließlich kann man sich nicht nur von einer zur anderen Veröffentlichung von Ronan Harris ernähren. Im Vergleich zu dem Iren gehen die Ruined Conflict aber ingsgesamt kraftvoller zu Werke, mehr EBM als Gothic. Trotzdem fehlt dank „Last Fight“ auch nicht die obligatorische Ballade.
Tatsächlich gefällt mir Xavier Morales hier am besten. So angenehm und kraftvoll seine Stimme aber auch ist, sie wird zunehmend immer voraussehbarer. Das Gesangsmuster ähnelt sich nun schon seit ein paar Scheiben sehr. Es wird immer schwieriger, einzelne Stücke auseinander zu halten. Das ist auch der Grund, warum ich das 2019er Album „Valediction“ hier einfach mal mit Absicht übersehen habe. Keine schlechte Scheibe, aber Morales sollte sich zukünftig überlegen, wie er seine stimmlicher Darbietung etwas mehr Abwechslung zuteil werden lassen könnte. Vielleicht wären für den Anfang sogar ein paar weniger Wiederholungen der Refrains und etwas mehr Raum für den wirklich guten Sound eine Idee.
Auf das nächste Album kann man in jedem Fall gespannt sein. Vielleicht offenbart sich dann der weitere musikalische Weg der Reise von Ruined Conflict.
