Album-RezensionMusik

Lucia Cifarelli – I Am Eye

Lucia Cifarelli - I Am Eye

Mit ihrem Soloalbum „From The Land Of Volcanos“ bin ich nie so richtig warm geworden. War mir zudem Zeit vielleicht zu geschmeidig. 18 Jahre später ist mit „I Am Eye“ ihr zweites Werk erschienen. Seit 2000 ist sie nun bei KMFDM (zu der Zeit hießen sie bekanntlich kurzzeitig MDFMK). 2005 hat sie dann Käpt’n K weggeheiratet und mit ihrer gemeinsamen Tochter Miss Annabella wohnen sie gemeinsam in Hamburg. Aber das nur nebenbei.
Cifarelli hat einen wichtigen Einfluss auf die Musik von KMFDM, was ich bereits in einigen meiner Rezis thematisierte.
Auf diesem Album geht es nun aber thematisch um sie selbst. Seit zwei Jahren arbeitete sie an den Songs, in denen sie ihre Erlebnisse und ihr bisheriges Leben verarbeitet.

Nun sind für den Hörer künstlerisch verschwurbelte Autobiografien ja meist sowieso nicht wirklich greifbar, oder Thematiken wie ‚ich bin ich, lasse mich nicht verbiegen, ich bin über dich hinweg‘ sind so alt wie die Musik selbst. Manchmal identifiziert man sich mit dem Text, manchmal ist es einfach nur der Song, den man mag. Spielt letztendlich keine Rolle, alles in der Kunst ist subjektiv. Und dieser Text ist es natürlich auch.

Um es vorwegzunehmen: Ich mag „I Am Eye“. Luci Cifarelli mag hier ihr Leben Revue passieren lassen, musikalisch schöpft sie logischerweise aus ihrer Erfahrung und dem Equipment ihrer Band und der freundlichen Unterstützung des Käpt’n. Das hört man dem Album an. Aber hier gibt es natürlich kein kein Industrial Rock (Ausnahme vielleicht: „Dear Divinity“) zu hören, sondern moderne elektronische Stücke mit Pop-Attitüde. Wer jetzt sagt, das KMFDM diese Musik auch schon seit Jahren spielt, hat sicher nicht ganz Unrecht. Auf „I Am Eye“ fehlen indes die Gitarren und Riffs, die die Band ausmachen. Und auch von den, teilweise rotzigen oder revoluzzerischen Einlagen des Käptn‘s, wird logischerweise verzichtet. 

Herausgekommen ist ein sauber produziertes Album. Geradlinig und gut anzuhören, und trotzdem zu keiner Zeit monoton. Dabei umgibt Lucias Stimme stets eine leicht geheimnisvolle Aura, der man gerne und gespannt zuhören mag. 

3/5

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