Album-RezensionMusik

Helalyn Flowers – Àiresis

Helalyn Flowers - Àiresis

Das mittlerweile sechste Album des italienischen Duos kommt, wie gewohnt, optional in einer Deluxe Version. Diese enthält 11 Remixe der neuen Stücke von verschiedenen Künstlern. Unter anderem von der Partie sind Jean-Marc Lederman, Implant und Junksista. 
Noemi und Max haben sich mit Àiresis wieder einmal weiterentwickelt und ein wenig am Konzept geschraubt. Was sofort auffällt, ist, das die Gitarren weitgehend verbannt wurden. Diese hatten in der Vergangenheit ihre Stücke beschleunigt und einen Industrial-Rock Touch gegeben. Gleichzeitig sorgten sie aber auch immer für eine gewisse Unruhe und Rastlosigkeit. So ist der jetzige Einsatz sehr akzentuiert und intelligent gesetzt worden, wie in „Suicidal Birds“. Zudem hat sich das Songwriting von Noemi merklich verändert. Die kruden Melodienbögen in vielen Songs schmälerten merklich die Qualität die Vorgängeralben als Ganzes. So waren es häufig sogar die Remixe, die die bessere Versionen lieferten, weil sie sich auf die Highlights konzentrierten.
Die Tracks auf Àiresis sind deutlich klarer strukturiert und damit auch viel eingängiger. „Halos“ und „Skyland“ sind sogar schon richtig poppig geworden. Und das meine nicht überhaupt nicht abwertend. Die Musik macht Spaß und hat trotzdem den richtigen Drive. 
Wer es schön rockig mag, dem sei „Some Kind Of Outer Minds“ ans Herz gelegt. “Reanimate“ hingegen ist eine Industrial-Nummer mit Gothic-Touch, während „Fleshy Robots“ eine Ballade im Stil von Theatre Of Tragedy in elektrischer Form ist.
Noemi Auroras Gesang erfüllt wieder einmal die Erwartungen und ist klares Hauptelement und Markenzeichen der Band. Und nun, wo sich im Vergleich zu den Anfangstagen ihre englische Aussprache stark verbessert hat, findet sich mit „Rosso Atlantide“  ironischerweise auch ein Stück in italienisch vor. Gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber.

Zu den Highlights der Remixe gehören sicherlich die Implants Industrial/EBM-Version von „Suicidal Birds“. Und auch Alien:Nation überzeugen mit dem Remix zu „Halos“. Futurepop is back. Lederman enttäuscht mich indes ein wenig mit seiner esoterisch angehauchten und vom Gesang abgekoppelten Version.
Und wer glaubte, das „Before The Sunshine“ von 2013 schon längst zu Tode gemixt wurde, wird hier mit dem ‚Planet Pop Mix‘ eines besseren belehrt. Ein willkommenes Wiederhören dieses Songs rundet die Remixscheibe gekonnt ab.

Helalyn Flowers verabschieden sich mit diesem Longplayer vom harschen Sound der Vergangenheit und werden bekömmlicher, ohne dabei beliebig zu sein.

4.4/5

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