Album-RezensionMusik

KMFDM – In Dub

Der Ultra Heavy Beat goes Dub.
Mastermind Sascha Konietzka erfüllt sich mit dieser Scheibe einen lang gehegten Traum. Für „Dub” zerlegt er zwölf seiner KMFDM-Stücke, und setzt sie komplett neu auf. Sozusagen eine Reggae-Retrospektive.

Das sich die Tracks der Band hervorragend remixen lassen, haben Konietzko und andere im Laufe der Jahre (bzw. Jahrzehnte) immer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. 
In jüngster Zeit fielen besonders die Neuinterpretationen einzelner klassischer Stücke auf, die KMFDM auf ihren Alben einstreuten.
Über Materialmangel kann sich der Käpt’n natürlich nicht beklagen, denn mittlerweile geht das Bestehen der Band stramm auf die Vierzig zu. Und Highlights gab es zuhauf. Herausgekommen ist erwartungsgemäß (wenn jemand dieses Album erwartet hätte) ein illustrer Querschnitt. Natürlich hat man unter anderem „Light”, „Sucks” und „A Drug Against War” mit an Bord. „Up Uranus” vom 2009er Album „Blitz” und „Bumaye” (2017, „Tohuvabohu”) überraschten mich dann aber doch. Und mit „No God”, das unbestreitbar ein ganz starkes Stück ist, ist sogar das letzte reguläre Album „Paradise”  vertreten.
Aber nicht nur die Auswahl ist kreativ. Die akribische Art, wie Konietzko jedes der Stücke neu aufgebaut und mit unglaublich vielen Details und Finessen gespickt hat, ist außerordentlich beeindruckend. Natürlich muss man auf den hier dargebotenen Stücken Abstriche bei den charakteristischen Dingen, wie der Gitarrenlast machen. Diese begegnen uns aber immer wieder in allerlei verwandelten Formen. Basslastig sind die Tracks dennoch und laut aufgedreht machen sie ordentlich Druck.
Auch bei den Namen der Titel war man kreativ, so wurde unter anderem aus „A Drug Against War” kurzerhand „A Dub Against War”, und aus „Hau Ruck” „Hau Dub”. Das ist Industrial-Humor.

Natürlich ist „Dub” mit seiner speziellen Ausrichtung nur ein Nischen-Album. Zum kompletten Durchhören ist es mir aufgrund der Reggae-Rhythmen dann doch ein wenig zu eintönig. Aber auf zukünftigen Playlists sollte man immer gerne ein Stück der Scheibe einstreuen. Und auch wenn KMFDM demnächst ihre Stücke als Country- und Westernversionen vorlegen  oder mit Panflöten einspielen: Ich wäre in jedem Fall dabei! 

3.5/5

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