The Birthday Massacre – Diamonds

Textlich ist die Band wieder einmal sehr philosophisch unterwegs. Die  Aussagen sind, obwohl offenbar aus persönlichen Erlebnissen resultierend, oft auch für den Eigenbedarf anwendbar, und so lässt es sich beim Zuhören häufig zustimmend nicken.

Musikalisch erhält man abermals ein sehr sauber durchproduziertes Album, mit sehr sorgsam abgemischten Instrumenten, die zwar insgesamt sehr druckvoll und erwartungsgemäß düster klingen, mitunter aber zu breiig rüberkommen.
Die Gitarren wirken nach oben wie abgeschnitten, und bleiben meist im grollenden, unteren Bereich. Ein wenig mehr Punksound hätte sicherlich gut getan. Demgegenüber erscheinen mir die klassischen Gegenspieler des TBM-Konzeptes, die Synth etwas zu schwach abgemischt. Sie haben Probleme aus dem brummelnden Gemisch herauszustechen (‚Flashback‘). Wohltuend sind da die 80er-Percussions, die immer wieder einmal eingeflochten werden („Run“). Chibi ‚Sara Taylor‘ dominiert hingegen einmal mehr die Stücke und arbeitet sich mit verträumten, wie eindringlichem Gesang durch die neun Stücke, die meist im Mid Tempo daher kommen.
Mit ‚The Last Goodbye‘ gibt man ausnahmsweise etwas mehr Gas und präsentiert gleichzeitig den poppigsten Songs des Albums. ‚The Sky Will Turn‘ mag ich sehr, auch wenn er stark ‚Under Your Spell‘ ähnelt. 
Wenn man nach (nur) neun Stücken mit der Ballade ‚Parallel World‘ aus dem Album entlassen wird, mag man sich fragen, was von ‚Diamonds‘ haften bleibt. Ich könnte mir durchaus einige Stücke live sehr gut vorstellen. Dann bitte auch mit dominanteren Gitarrengeknödel. Wenn ich ‚Diamonds‘ abschließend als solides Album bezeichne, meine ich das in jedem Fall positiv. Nach drei Jahren war ein neues Album in jedem Fall fällig, und unsere Lieblings-Konzept-Synthetik Goten enttäuschen nicht.