Helix – Twin

Tom Shear ist mit Assemblage 23 bereits seit 1998 unterwegs und gilt als einer der Wegbereiter des Future-Pops. Mari Kattman Stimme hat man bei zahlreichen Projekten gehört, wobei ihre Einsätze bei Psy’Aviah und die Kollaboration mit Jean-Marc Lederman unter dem Namen Mari & The Ghost wohl zu den populärsten zählt. Aber auch unter ihrem eigenen Namen veröffentlichte sie bereits drei Alben, zuletzt Anfang 2018 ‚Stay Up‘.
An und für sich sollte ‚Twins‘ für mich das ideale Album sein. Die Musik von Assemblage23 fand ich in frühen Tagen richtig toll, aber der Gesang Shears war mir dann irgendwann zu eintönig und ich verfolgte sein Schaffen nicht mehr. Mari Kattmans klarer und warmer Gesang hat schon so viele Tracks von Electrobands veredelt, das daraus entstehenden Synergieeffekte nur eine gute Idee sein konnten.
Technisch ist dieses Album erwartungsgemäß top abgemischt und produziert. Tom Shear zaubert einige abwechslungsreiche Stücke aus der Konsole und Kattman strahlt mit ihrem Gesang den gewohnten Mix aus Ruhe, Sehnsucht und Aufbruch aus.
Und doch zünden nur die wenigsten Stücke des Albums. Dazu gehören das unterkühlt-groovige ‚Anymore‘ und das Uptempo-Stück ‚Like A Drug‘.
Interessant finde ich auch ‚Live In My Heart‘, das einen Touch von 90er Eurodisco mitbringt. Über die gesamte Strecke des Albums reicht mir allerdings die gute klangliche Qualität nicht aus, um mich zu überzeugen. Vielleicht hätte man auf etwas weniger astralen Klang verzichten und die Vocals etwas fester zurren sollen. Der Opener ‚Widescreen‘ steht dabei für mich exemplarisch für ein musikalisches Dahintreiben, ohne auf den Punkt zu kommen.
Dennoch funktioniert ‚Twins‘ als Werbung dafür, sich die beiden Protagonisten wieder einmal näher anzuhören, sehr gut. Ich bin mir sicher, das sich bei beiden noch ein paar Songperlen finden lassen. (3/5 • 77%)

Helix

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