KurzvorstellungenMusik

Uniform – The Long Walk

 

Ich hätte nicht damit gerechnet, das die Krachmacher aus New York schon 2018 ein weiteres Album an den Start bringen. Aber umso besser, denn das brachiale 2. Album von 2017, ‚Wake In Fright’, machte in jedem Fall Laune auf mehr.

Die Stromgitarre knarzt erneut bis zum Anschlag, aber auch gern auch ein wenig darüber hinaus, und die Vocals werden ohne erkennbare Melodie ins Mikro gebrüllt. 
Uniforms Musik und ihre Texte kann man nicht unter der Rubrik Wohlfühlmusik verorten. Die Stücke sind zerstörerisch und der Sound lässt Lautsprecher in Rauch aufgehen. Und dennoch fällt auf, das sie gegenüber ihrer vorigen Kompositionen ein wenig vom Gaspedal gegangen sind. Sie öffnen sich damit für ein wenig mehr Soundspielereien, eingestreute Riffs und Echos, die Tracks brettern nicht mehr gnadenlos wie ein führerloser Zug über die Schienen, sondern gönnen sich die einen oder anderen Breaks.

Vermutlich liegt dies im veränderten Line Up der Band. Denn ab dieser Scheibe mutiert die Formation aus New York zum Trio. Der elektronische Taktgeber ist einem Drummer gewichen, und das ist für mich, trotz der etwas abwechslungsreicheren Stücke, ein großes Problem.
 Mit dem analogen Schlagzeug sind Uniform mehr in Richtung Metal abgedriftet. Den Stücken fehlt der gnaden- und rücksichtslose Beat, der sich ohne Rücksicht auf Verluste seine Bahn zog. Die Mischung aus Mensch und Maschine machte für mich den Reiz aus. Ich will gar nicht sagen, das der Schlagzeuger seine Arbeit schlecht macht, allerdings habe ich immer das Gefühl, das sein Einsatz die Musik im negativen Sinne kontrollierbar macht, eine Art Not-Aus-Vorrichtung darstellt. Die Unaufhaltsamkeit der Musik ist dahin, ebenso wie das Merkmal, das an alte LoFi-Industrialmusik erinnert.

Wenn man nun in Richtung Metal geht und das vielleicht noch Neo-Industrial nennen will, ist das in Ordnung, für mich ist das allerdings ziemlich uninteressant. Ich mag ‚Alone In The Dark‘, weil es ein schöner Headbanger, oder ‚Headless Eyes‘, das wie ein Beastie Boys-Stück aus der Hölle klingt, aber mehr als vier Titel werde ich von dieser Scheibe nicht in meiner Mediathek behalten.

Schade eigentlich, aber ich glaube, das ich über die nächsten Veröffentlichungen der Band an dieser Stelle nichts mehr zu berichten haben werde. (2/5 • 50%)

https://unifuckingform.bandcamp.com
https://twitter.com/uniform_nyc

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