Album-RezensionMusik

Death By Murder – The Other Shore

Mein Vater hörte mit Vorliebe Countrymusik und Rock’n’Roll, und war mit Interpreten wie Johnny Cash und Jerry Lee Lewis ziemlich puristisch unterwegs. Und wenn man bedenkt, welch unsägliche Musik in den Siebzigern Jahren auch über den Äther ging, hätte es schlimmer kommen können.
Das Beste aus Country und Rock, aber auch Blues, Folk und Gospel vereint der Musikstil Americana. Um sich offiziell mit diesem Label zu schmücken, kann man sich über die Americana Music Association zertifizieren. Nun ja.
Dieser Musikstil ist aufgrund der verschiedenen Einflüsse also schwer zu beschreiben, aber gut zu konsumieren und leicht zu mögen.
Murder By Death ist eine Band, die bereits seit der Jahrtausendwende aktiv ist und eine Mischung aus Indie Rock und Indie Folk mit einer guten Portion alternativem Country spielt.
Zwar wäre ich beim balladesken und sehr folkigen Opener ‚Alas‘ schon fast wieder ausgestiegen, wäre ich nicht an Adam Turla’s Stimme hängen geblieben. Irgendwie country-typisch, aber auch genau so samtig wie kräftig, mit einem Hang zur abgründigen Traurigkeit arbeitet sich der Sänger und Songwriter durch die Songs, die genau so abwechslungsreich wie der Einsatz seiner Stimme klingen.
‚True Dark‘ ist so ein herausragendes Stück, das eindrucksvoll beweist, das die Band die verschiedensten Spielarten beherrscht. Ein bisschen Rockabilly und Garagesound macht dieses Stück zu einem dunklen Rock-Track.
‚Stone‘ ist dann wiederum ein wenig Traveling Wilburys-like mit herrlicher Trompeten und Violinenbegleitung. Ein mitreißendes Stück.
Ein ganz wehmütiges Stück mit schöner Klavier und Bassbegleitung ist ‚Only Time‘, und ‚Space‘ scheint tackernd ganz unaufhaltsam in einer Richtung zu marschieren, die von niemanden gewollt ist, und hat eine ganz eigene, etwas gotisch angehauchte Stimmung.
Mit ‚Bloom‘ findet die Band dann wieder aus der Dunkelheit hinaus, und geht geradewegs ins Licht. Schöner Rhythmus, tolles Cello.
Überhaupt kommen bei der Musik der Formation aus Indiana so viele unterschiedliche Instrumente derart geschickt zum Einsatz, das man ihnen alleine dafür Beachtung schenken sollte.
Murder By Death haben ein gutes Timing für Dramatik und Hoffnung, spielen einen spannenden und erfrischenden Mix aus verschiedensten Stilen, und wer mal wieder Lust auf eine gute, handgemachte Scheibe hat, sollte sich ‚The Other Shore‘ ruhig einmal anhören.
Ein kleiner Fun Fact zum Schluss: Der Bandname stammt vom gleichnamigen Film von 1976, der bei uns unter ‚Eine Leiche zum Dessert‘ bekannt ist und zu meinen Lieblingsfilmen gehört. (4/5 • 60%)

Murder By Death
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