Stoppenberg – Ultimate Power
IDM, EBM, EDM, Rave. Diese und noch einige andere Musikstile fallen einem ein, wenn man die Musik von Stoppenberg kategorisieren möchte. Auf Streamingdiensten gar als Dance eingestuft, liegt die Wahrheit vielleicht tatsächlich irgendwo dazwischen.
Jan Loamfield, der hinter diesem Projekt steht, ist in der Elektroszene kein Unbekannter. Seit Anfang der 2000er kennt man ihn als Macher von X-Fusion, seines Hauptprojektes sozusagen. Diesem kann man den Stempel Aggrotech verleihen.
Fünf Jahre später wurde das technolastige Noise-Nebenprojekt Noisuf-X (wer merkt das Wortspiel?) gegründet, was mit Titel wie ‚Tinnitus‘ oder ‚Hit Me Hard‘ der Hauptband schnell den Rang abzulaufen schien.
Doch da es dem Produzenten und DJ aus Essen wohl noch nicht reichte, kam mit Stoppenberg ein drittes Projekt hinzu, das hier mit ‚Ultimate Power‘ bereits seinen vierten Longplayer seit 2014 vorlegt.
Die Musik von Stoppenberg ist im Verhältnis zu den X-Projekten eher mit weniger Tempo unterwegs und die Beats sind nicht verzerrt, aber angenehm basslastig. Es lässt sich vielleicht so beschreiben: Wer die Musik von Jan L. gerne beim Sport genießen möchte (und das geht verdammt gut), sollte Stoppenberg eher beim Wohlfühljoggen als beim Sprint verwenden.
‚Ultimate Power‘ ist gegenüber seinen Vorgängern keine Innovation, aber das wird wohl auch eher nicht erwartet. Hier sind 14 Instrumentalstücke zu hören, die immer wieder mit kurzen, z.T. harschen, aber jugendfreien Sprachsamples untermalt werden. Die vielen schönen Bassläufe klingen fein programmiert und tragen die Songs mithilfe der zusätzlichen Soundschichten und Effekte über die gesamte Länge, die sich hauptsächlich im angenehmen Bereich unter vier Minuten bewegt. So bleiben die Songs frisch und machen Spaß. Das martialische und militärische Erscheinungsbild von Stoppenberg soll dabei die Kraft der Musik unterstreichen, politische Aussagen, wie es bei Industrial/ EBM-Bands oft zum guten Ton gehört, finden sich hier nicht. (3•5 / 57%)
