Album-RezensionMusik

Electric Six – How Dare You

Jahr Nr. 15 für Electric Six, Album Nr. 13 im, seit 2005 jährlichen Veröffentlichungszyklus, mit (wie passend) 13 neuen Tracks.
Und warum? Weil sie es können und es immer noch Spaß macht ihn zuzuhören. Zugegeben, das trifft mal mehr und mal weniger zu, aber das dürfte bei der Masse an Material niemanden verwundern. Auch mit diesem Album beweist die Band aus Detroit, das die ihre eigenwillige Mischung aus Rock, Disco, Punk und Funk nicht langweilig wird. E6 führen den Kurs, den sie 2016 mit ‚Bitch, Don’t Let Me Die!‘ eingeschlagen haben, fort, und klingen erneut straff und zielgerichtet. Es dominieren rockige Klänge und man muss mit ‚She’s A Forgery’ und ‚Sex With Somebody’ nur zwei Stück überflüssigen Funkgedudel über sich ergehen lassen.
Bereits der Opener ‚Chicken Wine‘ geht ordentlich ab und hat einen erfrischenden Live-Club-Charakter. Dick Valentine hat sich im Laufe der Jahre zu einem richtigen Stimmtalent und Rocksänger entwickelt und schämt sich nicht, alles aus seiner Stimme herauszuholen. So kommen Refrains entsprechend stark zum Ausdruck und laden zum mitgrölen ein. Schon bei ‚Arrive Alive‘ bleibt kein Bein still. Das dunkle ‚The Hotel Mary Chang‘ entwickelt sich rasch zu einer beklemmenden Hymne und zeigt, das alle Mitglieder der Formation ihre Berechtigung haben. Hier kann man das Zusammenspiel aller Instrumente wahrlich genießen. Da darf dann auch mal trompetet werden.
‚Dark Politics‘ ist ein mächtiges und verschwitztes Rockjuwel. Ich liebe das Zusammenspiel der Gitarren und den Mackergesang.
Das Titelstück ist dann mit seinem schrägen Refrain etwas merkwürdig und steht sich auf seltsame Weise selbst im Weg.
Angenehm zu konsumieren ist dagegen ‚The Chimes Of Titus‘ zu konsumieren und weiss mit einem Tempowechsel im letzten Drittel zu überraschen.
‚The Loveliest Man In Town‘ ist der poppig-punkigste Song der Scheibe und textlich einmal wieder ganz schön böse.
Zu erwähnen wäre auch noch der rhythmische Südstaatensong ‚Routine Cocooning‘, der geschickt mit ein paar Cheerleaderähnlichen ‚Hey Hey Hey‘-Rufen unterlegt wurde.
Rausgeworfen wird man mit ‚A Quiet Man‘, zu dem man sich gut vorstellen könnte, das Valentine ihn auf einer einsamen Bühne in einer trostlosen Bar vortragen würde. Lustiges Stück.
Seit langer Zeit haben die Jungs kein Album mehr abgeliefert, das so liebe- und kraftvoll geschrieben und gespielt wurde. Ich hätte fast die volle Wertung gegeben, aber da die richtig großen Knaller wie ‚I Buy The Drugs‘, ‚Synthesizer‘ oder ‚Down At McDonaldz‘ fehlen, gibt es zumindest gut vier von fünf Punkte. Ich freue mich in jedem Fall, die Band 2018 live zu sehen, wird bestimmt ein Highlight. (4/5 • 85%)

Electric Six
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Electric Six ist eine aus Detroit stammende Rockband, die in den Genres Hard Rock, Funk und Disco beheimatet ist. Im Jahr 1996 wird die Band um Dick Valentine (bürgerlich Tyler Spencer, Gesang und Liedtexte), Rock and Roll Indian (bürgerlich Anthony Selph, Gitarre), Surge Joebot (Gitarre), Disco (bürgerlich Steve Nawara, E-Bass) und M (bürgerlich Cory Martin, Schlagzeug) als The Wildbunch gegründet. Tait Nucleus (Keyboard, Synthesizer) stößt später dazu. …  (Wikipedia)

 


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