Amanda Palmer – Piano Is Evil

Bereits direkt nach der Veröffentlichung von ‚Theatre Is Evil‘, das sie 2012 mit ihrer Band The Grand Theft Orchestra aufnahm, dachte Palmer darüber nach, die dort veröffentlichten Songs zusätzlich als Pianoversionen auf den Markt zu bringen. Doch daraus wurde vier Jahre lang nichts.

Im Herbst 2016 tourte Amanda Palmer durch kleinere Clubs, nur ausgestattet mit einem Piano. Der ideale Zeitpunkt also, das Vorhaben doch noch umzusetzen. Das Album beinhaltet ausschließlich die Songs des Originalalbums, und sie sind entsprechend auf ein Instrument herunter gebrochen worden. ‚Theatre Is Evil‘ war nie mein Lieblingsalbum, dennoch konnte ich durch diese alternativen Versionen den Songs einige neue Facetten abgewinnen. Stücke wie ‚Melody Dean‘ und ‚Olly Olly Oxen Free‘ gingen bisher an mir vorbei, doch durch die Neuinterpretation bin ich jetzt auf sie aufmerksam geworden. Palmer bleibt dabei mal zahmer (‚Smile‘) oder haut richtig in die Tasten (‚Lost‘), hält sich alles in allem aber nahe an die Originalfassungen. Dabei machte sie es sich nicht einfach. Sie bloggt, das sie beispielsweise für die Aufnahme von ‚Bottom Feeder‘ allein acht Stunden benötigte. Das Ergebnis spricht für sich. Das Stück gehört neben ‚Massachusetts Avenue‘ und ‚Want It Back‘ zu meinen Favoriten. Die Vocals enthalten einen gewissen Hall, der sicherlich dem Studio zu verdanken ist und gibt dem ganzen einen angenehmen Konzertklang. Wem ‚Theatre Is Evil‘ zu wuchtig war, dem mögen die Klavierversionen vielleicht wiederum zu mager klingen. Palmer kompensiert dies jedoch gewohnt gekonnt mit viel Pathos und Dramatik im Gesang. Es gibt einiges zu entdeckend die Idee zu diesem Album war in jedem Fall eine gute.
‚Piano Is Evil‘ gibt es nur auf Patron oder als physische Ausgabe auf Live-Konzerten.

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