Album-RezensionMusik

Marc Heal – The Hum

marchealthehumUnd noch ein Engländer meldet sich zurück. In den Neunzigern konnte Marc Heal mit seiner Band Cubanate und deren harschen Mix aus Industrial und Techno eine ansehnliche Fangemeinde um sich scharen. Seit vielen Jahren rankten sich die Gerüchte um seine Rückkehr unter eigenem Namen. Nun ist es endlich soweit.Marc Heal wurde schmerzlich vermisst. Nach dem letzten Cubanate-Album 1998 trat Heal  noch zweimal mit Jean Luc de Meyer und dem Projekt C-Tec in Erscheinung und dann war er von der Bildfläche verschwunden. Er galt lange als nicht gerade umgänglicher Mensch und kämpfte selbst mit Problemen. ‚The Hum‘ ist sein Solodebüt und es ist nahezu komplett in Eigenregie entstanden. Lediglich für die Gitarren und das Mastering holte er sich Unterstützung.
Die neuen Stücke zeichnen sich natürlich durch die starke Stimme Heals aus. Dieses rostige und gurgelnde Organ hat lange gefehlt. Die Musik ist instrumentarisch übersichtlich gehalten, elektronische Beats und Synth mit Stromgitarrenunterstützung. Sie wirkt konzentriert und strukturiert. Die überladenen Klanggewitter der Cubanate-Zeit lässt Heal hinter sich. Das zuerst erschienene ‚Adult Fiction‘ ließ aufhören: Hymnischer Refrain, gemächliches Tempo, und starke Vocals, die leicht an Mark Stewart erinnerten. Die Single wartete mit Remixen namenhafter Kollegen aus dem elektrischen Lager, wie Rhys Fulber oder Leæther Strip auf.
Überhaupt bewegen sich die meisten Stücke im mittleren Tempo. Mein Lieblingsstück ist ‚Model Citizen‘. Dieses Stück hat einen genialen Drive, tolle geloopte Industrial Riffs und eine tragende synthetische Spur im Hintergrund.
Das Songwriting ist gelungen und die Texte sind schmerzlich. Heal legt den Finger nach wie vor gerne in die Wunde. Er tut das allerdings ohne Effekthascherei, allein durch die Thematiken. Er besingt Gefühle wie Rache, Einsamkeit, und Situationen von Abschied, Schmerz und Triumph (‚There’s nothing more i can do now exept Wish you no pain‘) ohne extreme Schilderungen und Kraftausdrücke. Allein die intensiven Umschreibungen lässt den Hörer immer wieder frösteln (‚Tianannem‘, ‚Wounded Dog‘).
Marc Heal hat nichts verlernt. Er ist Musikprofi, Programmierer und Songschreiber. Griffig, rockig, elektronisch, gut. Schön das er zurück ist.

Marc Heal ist ein englischer Musiker, Fernsehproduzent und Schriftsteller. Er ist bekannt als industrieller Musikkünstler der 1990er Jahre, bekannt für das Mischen von Metal und Techno mit traditionelleren industriellen Tönen. Sein extrovertierte Bühnenverhalten war ungewöhnlich in dem im allgemeinen eher statisch agierenden Industriegenre.
Sein einflussreichstes Projekt war Cubanate, gegründet 1992 mit Graham Rayner, Phil Barry und Steve Etheridge. Cubanate machte vier Alben. Das letzte, Interference, kam 1998 heraus. (Wikipedia, aus dem englischen übersetzt)

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‚The Hum‘ auf Bandcamp
https://twitter.com/marc_heal

 

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