Album-RezensionMusik

Madness – Can’t Touch Us Now

madnessctunWas, die leben noch? Tatsächlich war die vielköpfige Band, die in den Achtzigern mit lustigen Ska-Pop weltweit populär wurde, jahrelang verstreut und zerstritten. Seit 1989 gab es alle paar Jahre irgendwelche Compilations, und gegen Ende des Millennium gab es noch zwei wenig beachtete Alben. 2005 rang sich die Band zu einer Scheibe mit Ska- und Reggae-Klassikern durch, bevor 2009 dann mit ‚The Liberty of Norton Folgate’ das erste reguläre Studioalbum seit 10 Jahren erschien. Dieses Album war in England ganz erfolgreich, darüber hinaus nahm allerdings kaum jemand Notiz davon. Ich selbst bin auf Madness auch gerade erst in dieser Woche durch einen Vorschlag meiner Musik-App aufmerksam geworden. Als ich ‚Can’t Touch Us Now‘ zum ersten mal hörte, fielen mir sofort wieder folgende Dinge ein:
1. Madness ist nicht die lustige Combo, für die man sie aufgrund ihrer Hits wie ‚Our House‘ oder ‚One Step Beyond‘ hierzulande bis heute hält. Gut, das hätte man immer schon wissen können, wenn man sich mit den Texten auseinandergesetzt hätte. So war ‚Our House‘ natürlich in erster Linie eine sozialkritische und melancholische Geschichte.
2. Das war auch der Grund, warum mir meine einzige LP der Band ‚The Rise And Fall‘ nie wirklich gefiel.
3. Es gab einen schönen Megamix und ein paar coole Foto-Vinylscheiben, die mir sehr gut gefielen.
4. Madness ist eine der wenigen Bands, die mich mit ihrer Musik echt runterziehen. Die traurigen Texte erinnern mich an das repressive England der frühen Achtziger und das schnörkellose Englisch Graham McPherson mit der depressiven Stimmlage tut sein Übriges.
5. Saxofone sind zu Recht nicht sehr populär.
5. Ich kann nicht sagen, das Madness gefehlt hat.
Aber was bekommt man nun, wenn man sich ‚Can’t Touch Us Now‘ anhört? Im Grunde dasselbe wie immer, würde ich sagen. Ein bißchen Rumpel-Ska gespickt mit allerlei Instrumenten, die sich geschickt einschleichen und stets optimal platziert sind, ein paar flotte Stücke, wie man sie erwartet (‚Mumbo Jumbo‘, ‚Mr. Apples‘), sonderbare Komik (‚Whistle In The Dark‘) und einen über weiten Strecken erneut sauertöpfisch klingenden Sänger. Wobei ich doch sagen muss, das mir McPherson’s Intonation und die deutliche Aussprache über weite Strecken gefallen. Die Jungs können natürlich spielen und sind aufeinander abgestimmt, keine Frage. Und auch kompositorisch fällt ihnen immer noch etwas ein. ‚Given The Opportunity‘ ist mein Favorit. Aber auch ‚Blackbird‘, mit dem Gospelchor finde ich gelungen. Im Großen und Ganzen bleiben sich die Briten treu und man bekommt, was man erwartet. Das Album wird in England sicherlich Anklang finden, und verdient hat es sich die Band sicher auch. Außerhalb der Insel wird ‚Can’t Touch Us Now‘ aber sicherlich erneut eine Randnotiz bleiben.

Madness (engl. WahnsinnVerrücktheit) ist eine der bekanntesten britischen SkaBands der 1980er Jahre und nach einer zwischenzeitlichen Trennung (1986–1992) heute noch aktiv. Ihre Musik, eine Mischung aus Ska, Punk und Pop sowie ihr Spielwitz wurden später als „Nutty Sound“ ihr Markenzeichen. (Wikipedia)

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