Album-RezensionAllgemeinMusik

The Jezabels – Synthia

Jezabels Cover PLDrama war es beim Erstling ‚Prisoner‘, und mehr Drama als beim Vorgänger ‚The Brink‘ sollte es wieder sein. Zumindest was die Eingängigkeit angeht, erwarteten die Kritiker wieder mehr Eifer. Ich fand ‚The Brink‘ ziemlich gut und meine, das ‚Synthia‘ sogar noch eine Schippe drauflegt.Das Quartett vom fünften Kontinent verfügt über ein fantastisches musikalisches Potential und großartiges handwerklichen Vermögen.  Hinzu kommt die wandelbare Stimme ihrer Sängerin Hayley Mary, deren Intensität mir immer wieder Schauer über den Rücken laufen lässt. Das die Jezabels nicht dem simplen Popsong oder der leicht erahnbaren Melodie nachjagen, ist für mich in jedem Fall ein Pluspunkt. Auf ihre Musik muss man sich einlassen. Lauschen und entdecken ist die Devise. Dabei ist es nicht so, das man es hier mit Querdenkern oder progressiven Friemelköppen zu tun hätte. Die Songs klingen erneut hymnisch, es gibt wieder die dramatisch lauten, von Gitarrenwänden verwobenen und Marys durchdringenden Gesang gekrönten Stücke. Bereits beim über sieben Minuten langen Opener beweist die Band, das sie die leisen, wie die lauten Töne beherrscht – und das in einem Stück.
Wahrscheinlich rührt der Titel Synthia aus der griechischen Mythologie, vielleicht ist es auch ein Hinweis auf die Öffnung der Band zu mehr Elektronik. Tatsächlich bekommt Keyboarderin Heather Shannon mehr Gelegenheit, sich musikalisch hörbar einzubringen. Viele synthetische Elemente finden sich in allen Stücken, und das kommt dem Sound der Band sehr gut zugute, ohne ihn elementar zu verändern. Besonders deutlich wird dieses Zusammenspiel bei ‚Unnatural‘. Dieses zählt, wie ‚If Ya Want Me‘ zu den eingängigeren, fast poppigen Stücke.
Ich liebe diesen Teppich aus Keyboard und Gitarren. Großes Theater und viel Gefühl. Ein neue Seite gibt es mit ‚Pleasure Drive‘ zu entdecken. Verschwitzt und sogar ein wenig lasziv präsentieren sich die Australier hier und markieren einen angenehmen Ausreißer.
Einzig und allein fehlt mir manchmal etwas die Klangdynamik und Brillanz. Ich weiß nicht, ob man das nicht etwas moderner hätte produzieren können.
Sei’s drum, ich glaube, das die Jezabels auch mit diesem Album wieder ein sehr geteiltes Echo hervorrufen werden. Ich halte ‚Synthia‘ für ihr bisher bestes Album.
Ob sie live genau so einschlagen, wird sich hoffentlich zeigen, wenn sie ihre Tour nach erfolgreicher Behandlung ihrer Keyboarderin wieder aufnehmen können. Hoffentlich geht es ihr bald wieder besser.

5-5

Bildschirmfoto 2016-06-05 um 11.12.48

 

http://thejezabels.com
https://twitter.com/thejezabels
https://www.instagram.com/thejezabels/
Unbenannt

 

 


The Jezabels – Pleasure Drive (Official Music Video) from Max Hemmings on Vimeo

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