Album-RezensionAllgemeinMusik

En Esch – Spänk!

folderIch glaube das En Esch ein netter Mensch ist. Zwar guckt er immer etwas finster und mag vielleicht auch durch seine Körpergröße etwas einschüchternd wirken. Fakt ist aber, das er mir die Slick Idiot-CD’s, die ich seinerzeit per Mail Order bestellte, stets signiert und mit einem kleinen Gruß versehen hat. Außerdem spendet er einen Teil des Crowdfunding-Geldes an den Tierschutz. Aber sollte man dieshalb auch sein zweites Solowerk ‚Spänk!‘ hören?

Die Antwort lautet: Ja, unbedingt!
Natürlich nicht wegen der genannten Gründe, sondern weil ‚Spänk!‘ es wert ist.
Über pledgemusic finanziert, schiebt der Mann aus Berlin 22 Jahre nach ‚Cheesy‘ ein zweites Soloalbum nach. Dominiert wird dieses, wie erwartet und erhofft, von treibenden Beats mit harten Gitarren und elektronischen Spielereien. Industrial Rock eben, wie man ihn von einer Legende dieses Genres hören möchte.
Ein paar illustre Gäste und Weggefährten finden sich zusätzlich ein: Auf dem hypnotischen Stampfer ‚12345‘ unterstützt Tim Skold den Hausherrn. Natürlich darf der Meister des Industrialriffs und langer Weggefährte Guenter Schulz nicht fehlen. ‚Do Me‘ ist ein typischer KMFDM-Song alter Schule und bei ‚Slickalicious‘ klingt nicht nur der Titel nach deren gemeinsamen Projekt. Beide Titel werden gesanglich von Erica Dilanjian begleitet, die ebenfalls bei der letzten Slick Idiot Scheibe ‚Sucksess‘ an Bord war.
Auch Tasha Katrine (More Mashine Than Man) und einige andere Künstler verschiedener Genre sind vertreten.
Highlights des Albums sind neben den bereits genannten Stücken unter anderem ‚Hard On‘, ein loungiger und grooviger Song zum Mitwippen, die eher langsame Duett Nummer ‚Soul To Steal‘ mit Trixie Reiss und sehr schönen Loops und natürlich das fast schon poppige ‚This Party Ain’t Over‘. Diese Nummer geht sofort ins Ohr, andere brauchen den ein oder anderen Durchlauf um sich zu entfalten. Aber genau das erwarte ich von einem guten Album.
Ein sehr spezielles Stück ist ‚Ich Bin Bereit‘. Zwar habe ich immer leichte Probleme, wenn Esch deutsche Texte intoniert, weil mir manchmal die übertriebene Betonung auf die Nerven geht, aber dieses Lied ist textlich und instrumentell ein Highlight und Ausreißer im positiven Sinne.
‚Ich Bin Ein Berliner‘ hätte nicht sein müssen und ‚I Hop‘ ist sicherlich ein gutes Statement, das sich der Künstler selbst nicht zu ernst nimmt, wird aber von niemanden mehr als einmal Gehör finden. Egal, bei 14 Stücken muss man sich nicht beschweren.
En Esch findet eine gute Balance zwischen Härte und elektronischer Spielart, ‚Spänk!‘ ist ein spannendes Album geworden, das Spaß machen darf und trotzdem cool ist.

md 4-5

http://www.enesch.com/


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