Album-RezensionMusik

Unplugged: Strom sparen mit Wednesday 13 und Bif Naked

 

tumblr_n4uo93WGlg1tpp5hqo1_40051MMxQOUkJL._SL500_AA280_Wednesday 13 – Undead Unplugged

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Bif Naked – Acoustic Hits And Other Delights

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http://www.bifnaked.com
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Wer kein Best Of machen möchte kann sich auch für einen Live-Mitschnitt oder, wenn auch etwas aus der Mode gekommen, ein Unplugged-Album entscheiden. Kurz vor Veröffentlichung ihres, laut eigener Aussage, ersten Konzeptalbums schnallten sich die Gruftlinge von Wednesday 13 also noch einmal die stromlose Gitarre um, um ein paar ihrer bekanntesten Songs zum Besten zu geben.
Obwohl sich Bif Naked mit ‚Essentially Naked‘ bereits zu einer Best Of hinreißen ließ dachte der kanadische  Rockstar, der inzwischen aufgrund seiner bewegten Lebensgeschichte leisere Töne anschlägt, das sich die Songs sicherlich auch akustisch gut anhören würden.

Wednesday 13 setzen konsequent auf die Gitarre und ein wenig Orgel, Das erzeugt zunächst eine wohlige (wenn man das bei dieser Musik sagen darf) und intime Stimmung. Lediglich zum Anfang des Openers hört man kurz das Wummern eines Hubschraubers.

Bif Naked ist bei der Auswahl der Instrumente ähnlich spartanisch. Zwar hört man ab und zu eine Mundharmonika oder Schlagzeug und auch der Gesang ist zum Teil elektronisch mit Hall versehen oder doppelt eingeschliffen worden, aber Bif hat sich mit der Auswahl des Albumtitels natürlich etwas Variationsspielraum gelassen. Tatsächlich finden sich mit dem neuen ‚So Happy I Could Die‘ und ‚The Only One‘ zwei komplett normal eingespielte Songs wieder.

Die amerikanische Fraktion neigt allerdings auch zu kleinen elektronischen Tricksereien um die Stimme von Herrn Wednesday etwas aufzuhübschen. Macht aber nichts. Schwieriger ist allerdings der Umstand das man nach den ersten drei Liedern so langsam das Gefühl bekommt das sich die Spannung in Grenzen hält. Tatsächlich klingen die Stücke ziemlich gleich, zu langsam, zu getragen. ‚Morgue Than Words‘ sticht hierbei noch ein wenig heraus, läuft aber dennoch im Vergleich zum Original höchstens auf halber Drehzahl. Lediglich ‚Curse Of Me‘ finde ich rundum gelungen.

Auch Bif Naked setzt eher auf eine ruhigere Umsetzung. Allerdings wählte sie von vornherein Songs die nicht zu den Beatmonstern gehören. Während die Stücke bei Wednesday 13 eher an einem vorbeiplätschern spürt man der Bif’schen Umsetzung  die Intensität mit der die Künstlerin zu Werke gegangen ist und plötzlich erscheint ein vermeintlicher Spaßsong wie ‚Moment Of Weakness‘ in einem völlig anderen Licht. ‚Honeybee‘ verwandelte die Kanadierin in einen witzigen Countrysong und auch die funkige Umsetzung von ‚I Love Myself Today‘ weiß zu überzeugen. Bif Naked erzeugt mit diesem Album Kurzweiligkeit, während sich die ‚Undead‘-Scheibe wie Kaugummi dahinzieht. Vielleicht liegt das auch an der musikalischen Begrenztheit, die deren Songs einfach mitbringen. Ich finde das sich im direkten Vergleich trotz der unterschiedlichen Genres sehr schön erkennen lässt wo das größere Potential am Songwriting zu finden ist. Jungs, stöpselt den Strom wieder an, immer nur sparen ist auch keine Lösung!

Wednesday 13: md 1-5

Bif Naked: md 4-5


Ein Gedanke zu „Unplugged: Strom sparen mit Wednesday 13 und Bif Naked

  • Stefan

    Anregende Rezension(en), die Appetit auf’s Reinhören machen. Die Musik trifft dabei zwar nicht ganz meinen Nerv, aber in den Akustikversionen durchaus für mich hörenswert. Ich lasse mich gerne von den Tipps hier inspirieren.

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