Album-RezensionMusik

Tying Tiffany – Drop

Die elektronische Neuinterpretation von Post Rock Elementen, die Tying Tiffany auf ‚Dark Days, White Nights‘ vorlegte, war so erfrischend neu und spannend das ich mich schon länger auf den Nachfolger gefreut habe. Einen Eindruck davon in welche Richtung die musikalische Reise der italienische Stil-Ikone gehen wird hat man bereits vor einem Jahr mit der ‚One‘-ep mitnehmen können: Die Gitarren wurden ausrangiert und die elektronische Ausrichtung wurde von einer unterkühlten aber chilligen Stimmung geprägt. Besonders das Mantra-artige ‚One Second‘ blieb hängen und auch der jamaikanisch anmutende Gesang bei ‚One Girl‘ war ungewöhnlich und interessant. Tying Tiffany wiederholt sich nicht, sie entwickelt ihre Musik ständig weiter und entdeckt neue Spielarten. Die vier ‚One‘-Stücke wurden direkt auf ‚Drop‘ übernommen. Schön für alle an denen ‚One‘ vorbeiging und leider etwas enttäuschend für alle anderen, die sich nun lediglich über ein halbes neues Album freuen dürfen.
Mit ‚Spind Around‘ und ‚A Lone Boy‘ wird der aufgenommene Faden weiter gesponnen, angenehme unaufgeregte Stücke, die durch den Einsatz einiger eingewobener Effekte dem Mainstream geschickt entgehen schmeicheln sich ein und bestechen trotz oder gerade wegens des simpel gehaltenen Refrains. 
Tying Tiffany klingt original. Viel mehr kann man sich nicht wünschen. Die selbstbewusste Authentizität die sie auf dieser Scheibe geradezu zelebriert ist bemerkenswert. Sie ist sicherlich nicht die perfekte Musikerin, aber sie traut sich neue Wege zu gehen.
Die leicht altmodisch anmutenden technoiden Einflüsse in ‚Neon Paradise‘ und die flirrenden 80er-Töne auf ‚No Way Out‘ würde ich nicht zu meinen Favoriten zählen, auch wenn diese beiden Stücke zu den schnellsten des Albums gehören. Ich halte mich lieber an die intensiveren Stücke wie ‚Dissolve‘ oder die bereits genannten.
Alles in allem schafft es Tying Tiffany auch mit diesem Album erneut mich positiv zu überraschen, beide bisher erschienenden Alben sind in sich homogen und zueinander sehr verschieden. Wer dies schafft und sich dabei selbst treu bleibt hat Anerkennung verdient – so wie in diesem Fall!

 

 
 
 
 

Schreibe einen Kommentar

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen