The Eden House – Half Life
Goth Rock von einigen in der Szene bekanntesten Musikern muss ja irgendwie gut sein, oder? Gut ja, aber nicht überragend. Und leider auch nicht fesselnd. Was die (Ex)-Musiker von Fields of the Nephilim, The Mission und Roxy Music mithilfe von illustren Sängerinnen wie Monica Richards (Faith And the Muse), Julianne Regan (All About Eve) und Lee Douglas (Anathema) hier abliefern rangiert technisch auf höchstem Niveau, schafft es aber nur selten zu fesseln. Zu glatt produziert um sich fest zu setzen, zu zahm vor sich hin plätschernd. Sicher lässt sich ‚Half Life‘ gut nebenher hören, von einem guten Gothrock-Album erwarte ich allerdings mehr Mut, ich will als Hörer auch gefordert werden. So geschehen bei der Vorläufer EP ‚Timeflows‘. Aber es gibt aber auch Lichtblicke: ‚Wasted On Me‘ kommt dank Tony Pettitts typischem Basslauf und dem aggressiven Schlagzeug sehr gut rüber und auch Laura Bennett macht ihre Sache gut.
‚Hunger‘ ist ein weiterer Song, der dank Queeny Louise Moy, einer Londoner Sängerin die aus dem Bereich Soul, Jazz und Blues kommt, besondere Tiefe erhält.
‚City Of Goodbyes‘ ist mein Favorit auf ‚Half Life‘. Getragen von einem schleppendem Rhythmus und traurigen Gitarren fährt Lee Douglas einen fantastischen Refrain auf und wird auf großartige Weise von Violine getragen.
Das Konzept die sogenannten ‚heavenly voices‘ mit Goth Rock zu kombinieren gefällt mir nach wie vor gut, wenn dann aber so etwas wie ‚First Light‘ dabei herauskommt, ein Pseudo-James Bond Titelsong, dann ist mir ein Instrumental lieber.
‚Half Life‘ erfüllt meine Erwartungen nicht, ist es aber dennoch wert gehört zu werden wenn man gerade nicht all zu sehr gefordert werden möchte.
