Album-RezensionMusik

Pop Will Eat Itself – A Lick Of The Old Cassette Box

Pop Will Eat Itself sind Geschichte. Daran ändert auch die Neubesetzung sämtlicher Rollen durch Graham Crabb im Jahre 2011 nichts. Anscheinend war er mit der Nachfolgecombo Vileevils für seinen Geschmack kommerziell zu erfolglos und hat aus diesem Grund die Formation künstlich wiederbelebt.
Für mich endet die Geschichte der Poppies mit deren Auflösung 1996, einmal abgesehen von den Live-Gigs 2005.
Warum nun also diese Rezension?
Bei ‚A Lick Of The Old Cassette Box‘ handelt es sich um die letzten Aufnahmen der Originalbesetzung zwischen 1995 und 1996, die aber nicht mehr veröffentlicht wurden. Das das Ganze jetzt unter Graham Crabbs neu zusammengewürfelte Truppe veröffentilcht wird ist zwar historisch nicht korrekt, wegen dem ideellen und nostalgischen Wert aber hinnehmbar. Auf ‚A Lick Of The Old Cassette Box‘ finden sich lediglich Demos und Soundgerüste, man hört dem Album an das es nie fertig wurde, es fehlt an Feinschliff. Dennoch finden sich ein paar Rohdiamanten, die es wert sind entdeckt zu werden. ‚100 Percent Is **It‘ schließt mit seinem schweren und schleppenden Beat direkt an das letzte Werk ‚Dos Dedos Mis Amigos‘ an und auch ‚1-800-OUTSIDER‘ ist trotz der monotonen Gangart und aufgrund ein paar Samples ein schönes Instrumentalstück.
Besonders Rudimentär und unfertig wirken hingegen ‚Big Green Head‘, ‚Dehydration‘ und ‚Point Blank: Zero Return‘. Hier lassen sich zwar Idee und Richtung erkennen, in die die Songs einfach ausgebaut werden sollten, zum Hörgenuss taugen sie allerdings nur sehr bedingt. ‚Hangman‘ ist interessanter und vielschichtiger und bietet eine komplette Struktur.Wäre fertig produziert ein schönes Stück geworden. ‚I Am The One‘ und ‚I’m Gonna Get You Baby‘ sind trotz instrumentaler Kälte eingängig und typisch PWEI. 
Mein Lieblingsstück und Anspieltipp ist ‚No Contest‘, ein Song der an ‚Ich Bin Ein Auslander‘ erinnert und eine gute Mischung aus Groove und Coolness bietet.
Bleibt festzuhalten das, wenn Pop Will Eat Itself weiter gemacht hätten, sich mit ihrem nie erschienenden Album weiter von der ‚Spaßmusik‘ entfernt hätten, die sie noch 1987 auf ‚Box Frenzy‘ eingespielten. Die Demos auf ‚A Lick Of The Old Cassette Box‘ klingen härter und kompromissloser und könnten auch heute noch als zeitlos gut in die Rotation genommen werden.
Als CD erscheinen diese Aufnahmen übrigens Im Bundle mit der remasterten Version von ‚Dos Dedos Mis Amigos‘ auf Cherry Red Records.




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