Album-RezensionAllgemeinMusik

Covenant – Leaving Babylon

Um zu erkennen um wen es sich hier handelt bedarf es nur ein paar kleiner Ausschnitte. Bereits nach kürzester Zeit identifiziert man die Elektropioniere Covenant, eine weitere Referenz dieser Szene. Schön das die Schweden es diesmal geschafft haben ihre Fans nicht die üblichen vier bis fünf Jahre warten zu lassen bis sie neues Material entdecken dürfen. Gerade einmal zwei Jahre ist es her das ‚Modern Ruin‘ erschien, das unter Mithilfe Daniel Myers als festes Mitglied der Band entstand. Der ist nun wieder weg und das hört man ‚Leaving Babylon‘ auch an. Leider möchte ich sagen. Denn das Album ist schlicht gesagt mutlos. Zwar startet man mit dem Titelsong gut durch, dieser glänzt durch starke Sequenzen, doch bereits hier wundert man sich nach ungefähr zwei Minuten das der Song sich nicht mehr weiter entwickelt. Dieses Gefühl soll sich auf der Scheibe immer wieder einstellen. Ungefähr nach der Hälfte der meist über sechs Minuten langen Stücke tut sich nichts entscheidend neues mehr. Besonders bei ‚Last Dance‘, dem vielgepriesenen Vorläufer schwebt der Finger bedrohlich schnell über der Skip-Taste und auch der Titel ‚Auto Circulation‘ macht seinem Namen unfreiwillige Ehre. ‚Not To Be Here‘ ist ein öder instrumentaler Rausschmeißer und das industrielle Gedröhne im ruhigen ‚I Walk Slow‘ wirkt zu aufgesetzt als das man es innovativ nennen kann. Das sollte man lieber den Einstürzenden Neubauten überlassen, die mit korrekt dosierten Krach umgehen können (z.B. ‚Wüste‘ oder ‚Prolog‘). Hier setzt mir Eskil Simonsson seine, zugegebner Maßen herausragende Stimme, zu selbstverliebt ein. Aber auch er ist nicht unfehlbar und liegt bei ‚For Our Time‘ gleich mehrere Male daneben. Gewollte Imperfektion?
Ich hätte mir mehr Stücke vom Schlag ‚Thy Kingdom Come‘ gewünscht. Schöne Melodie und guter Rhythmus. 
Insgesamt verwaltet die Band auf ‚Leaving Babylon‘ den Ruhm den sie sich verdientermaßen mit Veröffentlichungen wie ‚Northern Lights‘ oder ‚vielleicht noch Skyshaper‘ erworben hat.
Eine Rückkehr zum eigenen ehemaligen Werbeslogan ‚Music with an edge‘ wäre wünschenswert, ein Album, das sich dem Hörer nach und nach öffnet statt fast durchgängig vorausschaubar ist. Vielleicht wollte man alte Fans aber nach dem doch eher experimentellen ‚Modern Ruin‘ zunächst wieder zurück ins Boot holen. Schauen wir mal wohin die weitere Reise geht.

 

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