Album-RezensionMusik

Rave The Reqviem – Reqviem V1.0

In den sogenannten guten alten Zeiten war es ganz normal im Kreise seiner Familie miteinander zu musizieren. Warum nicht diese alte Tradition wieder aufleben lassen? Dachte sich wahrscheinlich auch Filip Lönnqvist, seines Zeichens Mastermind des Duos Rave The Reqviem, das er, zusammen mit seiner Mutter Carola Lönnqvist ins Leben rief. Bereits vor einigen Jahren gruppierte er sich in dieser Konstellation zusammen mit Christian Thuresson als Vitae, deren Musik bereits, wenn auch in abgeschwächter Form, in eine ähnliche Richtung ging.

Den Pfad den der junge Schwede beschreitet weicht doch etwas von dem der klassischen Hausmusik ab. Auf der hier als 4-Track veröffentlichten EP (die übrigens kostenlos in digitaler Form verteilt wird) liefert er das volle Brett. Harter Metalsounds im elektronischen Gewand mischen sich mit allerlei elektronischen Spielereien und technoiden Loops. Die Gangart von ‚Ikaros‘ erinnert mich dabei an Kamikaze 52 (was macht eigentlich Sui Yamamoto?), in ‚Fuck The Universe‘ höre ich ein wenig Andy LaPlegua von Combichrist heraus. Charakteristisch an allen Stücken ist der Wechsel vom harten und lauten Segment zum klassischen Female-Gothic Refrain für den die Frau Mutter zuständig ist. Als ausgebildete Sopranistin entschleunigt sie die Tracks und der Hörer kann kurz Luft holen und sich an einer wirklich schönen Stimme erfreuen bevor er wieder in die Abhänge der dunklen Klänge gepeitscht wird. Zwar bekommt Carola Lönnqvist nur wiederkehrende identische Einsätze, ihr Sohn versteht es aber diese mit allerlei Effekten hochinteressant und spannend wirken zu lassen.

Vielleicht sind die Stücke zum Teil etwas überfrachtet, mit der Menge an gleichzeitig stattfindenden technischen Spielereien wirkt man als Hörer manchmal akustisch etwas zu sehr an die Wand gestellt. Aber das der Schwede zeigt an diesen vier Stücken eindrucksvoll was er kann und macht damit sehr neugierig auf das was da demnächst auf uns zurollen mag.

‚Reqviem V1.0‘ ist in jedem Fall ein starkes erstes Statement !

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