Feathers – If All Now Here

„England hat Musik erfunden“ (Ich darf an dieser Stelle einmal And One zitieren).
Fad Gadget, Yazoo und auch Joy Division haben neben vielen anderen englischen Bands ihrer Zeit mit der spröden elektronischen Gestaltung ihrer Stücke eine neue musikalische Ära eingeläutet, und bis heute ist Synth Pop mit Cold Wave Elementen beliebt und spannend geblieben.
Besonders schön ist die ständige Veränderung und Weiterentwicklung dieses Genres. 
Bemerkenswert ist in diesem Fall zum einen das Feathers aus den USA stammen und zum anderen das die Band nur aus Mädels besteht, was bei Synth Pop Bands seinesgleichen sucht. ‚If All Now Here‘ ist das Debütalbum der 2010 gegründeten Formation und ist zum Teil so großartig erwachsen das man nicht glauben mag des es sich hier um so junge Musikerinnen handelt.
Bereits der Opener und Auskopplung ‚Land Of The Innocent‘ ist einfach umwerfend. Die fesselnde Mischung aus Rhythmus und Melodie gepaart mit der sirenenhaften Stimme von Frontfrau Anastasia Dimou könnte keine bessere Werbung für die Band sein.
Auch ‚Soft‘ ist eine Hommage an oben genannte 80er. Beim Arrangement der elektronischen Mittel höre ich viele meiner alten Helden. Durch den weiblichen, mit Hall versetzten Gesang entsteht dennoch etwas sehr individuelles und frisches.
Die meisten Stücke rangieren im mittleren Tempobereich mit leicht chilliger Note. 
‚Fire In The Night‘ zeigt aber das die Band auch eine forschere Gangart beherrscht. 
Feathers besitzen die Gabe Leichtigkeit ohne Kitsch und zu erschaffen und klingen zeitlos aktuell. 
Nun haben die Stücke nicht gerade Hitcharakter, ein ‚Don’t You Want Me‘ sucht man vergebens und an einigen Stellen könnte etwas mehr Zug drin sein, aber für einen Erstling ist ‚If All Now Here‘ allemal überdurchschnittlich.