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Douglas J. McCarthy – Kill Your Friends

Kaum jemand hat gesanglich einen so großen Einfluss auf die alternative elektronische Musik genommen und ist bis heute so präsent wie Douglas McCarthy. Er dürfte neben Jean Luc deMeyer (Front 242, 32Crash, Cobalt 60, C-Tec, etc.) als Mr. EBM in die Geschichtsbücher eingehen.
Wobei McCarthy im Gegensatz zu seinem belgischen Kollegen weniger für die technische und futuristische Ausprägung als für die wütende und dreckige Variante des Genres steht.
Nach dem Split von Nitzer Ebb wurde es einige Jahre still um den Briten. Nach Ausflügen in die Kunst der Malerei kehrte er durch die Zusammenarbeit mit dem französischen Techno-Produzenten Terence Fixmer in die Musikwelt zurück und ließ kurze Zeit auch Nitzer Ebb mit Tourneen und neuem Album (‚Industrial Complex‘) erfolgreich auferstehen.Sein Solo-Debüt führt McCarthy nun weitgehend zu den Wurzeln seines musikalischen Daseins zurück. ‚Kill Your Friends‘ ist geprägt vom reduzierten Einsatz elektronischer Werkzeuge und setzt den Focus, wen wundert’s, auf die Ausnahmestimme des Künstlers.
Tiefe Basslinien und unterkühlt lässige Rhythmen werden von allerlei Percussions umspielt wobei der Einsatz von Synthies spärlich und zurückhaltend ausfällt. 
‚Move On‘ ist das dancelastigste Stück der Scheibe und könnte auch als ein typisches Nitzer Ebb-Stück durchgehen. ‚The Last One‘ ist einer der eingängigsten Songs und besticht überraschenderweise mit einem sehr harmonischen und beinahe poppigen Refrain. Ebenso eingängig präsentiert sich ‚Lovers Arms‘. Etwas geheimnisvoller und spannender ist ‚Hey‘, das schon seit einiger Zeit vor der Veröffentlichung des Albums als Appetitmacher im Netz herumgeisterte. Loungig cool mit weiblichen Backgroundvocals ist der Opener ‚Death Is King‘ einer meiner Favouriten. 
Douglas McCarthy gelingt mit ‚Kill Your Friends‘ ein elektronisches Album, das irgendwo zwischen cooler Elektronik und wohldosierter Härte liegt. Ein entspannte und erwachsene Neuauflage des EBM. 
Und auch wenn sich keine Songs finden die man in zehn Jahren noch leise vor sich hinsummt beweist McCarthy das er neben seinen meist proletenhaften Gehabe und oft überheblich wirkenden Auftreten nicht nur eine sagenhafte Stimme hat sondern ein ausgezeichneter Musiker ist.

 

Tracks:

  1. Death Is King
  2. Hey
  3. Demon Prophet
  4. Find You
  5. The Last Time
  6. Move On
  7. Evil Love
  8. Love In The Backroom
  9. Nothing After This
  10. Taken
  11. All Kind Of Wrong
  12. Lovers Arms

VÖ: 21.12.2012

Pylon (Cargo Records)

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