Peter Heppner – My Heart Of Stone
Peter Heppner ist ein netter Typ. Zumindest kommt er medial immer so rüber. Das gleiche lässt sich auch über sein zweites Solowerk sagen. Nur ist die Bezeichnung ’nett‘ für einen Künstler sicherlich kein Kompliment. Allerdings fällt mir kein Wort ein das ‚My Heart Of Stone‘ besser umschreibt. Heppner muss sich, ob er nun will oder nicht, weiterhin mit seinem Schaffen bei Wolfsheim vergleichen lassen, und bei diesem Vergleich ist er wieder einmal nur zweiter Sieger. Auch dieses Album ist zu glatt gestrickt, zu bieder. Mir fehlt Spannung und etwas Dramatik. Auch die Monotonie seiner Stimme mit den ewig gleichen Melodiebögen wirkt ermüdend. Zwar wirkt dieses Album zielstrebiger als das Debüt ‚Solo‘, aber Heppner verzettelt sich zu oft in musikalischer Belanglosigkeit. Die Diskussion, die auch ich immer wieder gerne führe, ob nun die deutschsprachigen Songs besser sind oder Heppner lieber Englisch singen sollte entbrannte diesmal nur kurz. Die deutschen Texte sind oft so gestelzt das es weh tut und für ‚Alles Klar! – Lied für Wettkämpfe‘ würde ich fast das Wort Fremdschämen benutzen. Entschuldigung, aber das hätte jeder Sechstklässler genauso ätzend hinbekommen.
Was mich aber am meisten nervt ist das mit ‚Meine Welt‘ der Zuckerguss der Anbiederung an den Kommerz versucht wurde (insbesondere der Kids Edit). Wenn Heppner diesen Weg gehen will (oder muss) dann bitte. Aber dann dürften auch die letzten Wolfsheim-Fans bald futsch sein und es dürfte nur noch eine konsumierende gesichtslose und wahrscheinlich kleine Masse bleiben.
Nett sein allein reicht eben vielleicht doch nicht.
